Hamburg. Carrera soll seine Hingabe und Leidenschaft bei den Towers vorleben. Gegen Medi Bayreuth wird er sein Debüt für die Towers feiern.

Um zu verstehen, wie sehr Michael Carrera den Basketball liebt, genügt ein Blick auf seinen rechten Unterarm. Der Neuzugang der Hamburg Towers ließ sich unmittelbar nach der WM in China das Logo des Turniers unter die Haut stechen. „Das war mein erstes großes Turnier. Es hat so viel Spaß gebracht. Ich konnte mich mit den besten Spielern der Welt messen und mein Heimatland vertreten. Wow. Das war so cool“, sagt der Venezolaner, der an diesem Sonnabend (20.30 Uhr, magentasport.de live) in der erneut ausverkauften Wilhelmsburger edel-optics.de Arena gegen Medi Bayreuth sein Debüt für den Bundesliga-Aufsteiger feiern wird.

Der 26-Jährige stammt aus einer basketballverrückten Familie. Vater Luis (53) war 21 Jahre lang Profi, arbeitet nun als Trainer. Bereits als kleiner Junge, so erinnert sich Michael Carrera, warf er mit seinem Vater fast täglich Körbe. „Basketball war das Einzige, das uns früher Essen auf den Tisch gebracht hat“, erinnert sich Carrera: „Jetzt tue ich es auch für meine Familie. Besonders mit all dem, was zurzeit politisch in Venezuela passiert. Das inspiriert mich, jeden Tag als Spieler und Mensch besser zu werden. Ich weiß, dass ich nicht perfekt sein kann. Jesus ist der Einzige, der perfekt ist. Und ich will sein wie er. Danach strebe ich für den Rest meines Lebens.“

Hingabe und Leidenschaft

Und genau diese Hingabe und Leidenschaft soll Carrera bei den Towers vorleben. In dieser Woche hat Trainer Mike Taylor (47) die Zügel beim Tabellenvorletzten angezogen, die Trainingseinheiten und die Videoanalysen verlängert. Das kam auch der Integration Carreras zugute. „So intensiv habe ich zuletzt auf dem College trainiert. Wir müssen uns im Training gegenseitig besser machen und das ins Spiel transportieren“, sagt Carrera, der in dieser Saison bereits gegen Bayreuth gespielt hat. Am ersten Spieltag gewann der Neu-Hamburger mit Bamberg in Bayreuth 88:75. Carrera erzielte in zwölf Minuten vier Punkte, griff sich drei Rebounds.

„Für meinen Vater bewahre ich alle Scouting-Reports auf. Die Aufzeichnungen aus dem Bayreuth-Spiel kann Coach Taylor aber gerne haben“, sagt der Nationalspieler, der keinen Zweifel daran hat, dass sich die sportliche Situation der Towers zeitnah verbessern wird. „Wir kriegen das hier hin“, sagt der Venezolaner voller Optimismus. „Wir haben noch so viele Spiele, und ich denke, dass wir noch die Play-offs schaffen können. Mir ist es egal, dass Leute sagen, dass wir nicht gut genug sind. Im Basketball kann so viel passieren.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Das gilt auch für die Kaderzusammenstellung am Sonnabend. Wegen des Transfers von Carrera und der Rückkehr des zuletzt verletzten Guards Malik Müller (25, Bänderriss) muss Taylor zwei Spieler auf die Tribüne schicken. Derzeit deutet alles darauf hin, dass der zuletzt enttäuschende Marshawn Powell (29) wie auch Center Jannik Freese (33) den Einstand von Michael Carrera nur als Zuschauer erleben werden.