Hamburg. Duell des Hamburger Zweitligisten gegen Chemnitz in der ausverkauften Wilhelmsburger Arena musste länger unterbrochen werden.

Es war ein ereignisreicher Abend, den die 3400 Zuschauer in der zum neunten Mal in Folge ausverkauften edel.optics.de-Arena erlebten. Über 40 Minuten lieferten sich die Hamburg Towers, Tabellenzweiter der 2. Bundesliga Pro A, mit dem Spitzenreiter Chemnitz 99ers ein packendes Basketballspiel, das die Hamburger 77:80 (40:45) verloren. Zwischenzeitlich musste das Topspiel im zweiten Viertel aufgrund eines Feueralarms für 24 Minuten unterbrochen werden.

Um 20.07 Uhr ertönte beim Stand von 28:40 aus Sicht der Towers in der Wilhelmsburger Inselparkhalle der Feueralarm. Dieser sorgte dafür, dass die komplette Halle mit 3400 Zuschauern evakuiert werden musste. Die Feuerwehr, die mit mehreren Wagen anrückte, überprüfte die edel.optics.de-Arena, und gab sie anschließend wieder frei. Übergekochter Wein in der Küche des Vip-Bereichs löste den Alarm aus. Vor zwei Wochen wurden in der Küche neue Rauchmelder installiert. Bei einem Gerät fehlte eine Schutzkappe, sodass der Detektor überempfindlich reagierte. Kurios: Im November 2016 gab es schon einmal einen Feueralarm in der Inselparkhalle. Auch damals hieß der Gegner Chemnitz.

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Towers-Coach scherzt über den Feueralarm

„Chemnitz war im zweiten Viertel so heiß, dass sie den Feueralarm ausgelöst haben“, scherzte Towers-Trainer Mike Taylor. Auch für die Spieler war die Situation unge-wohnt. „Einen Feueralarm habe ich noch nie erlebt. Am Ende war es zu unserem Vorteil. Wir sind rüber ins benachbarte Hotel, saßen rum. Fans wollten Fotos und Autogramme von uns. Die haben sie auch bekommen, aber jeder wollte wieder in die Halle, war angefressen, weil wir so hoch zurücklagen, aber wir haben eine Reaktion gezeigt“, sagte Kapitän Achmadschah Zazai.

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In dieser Szene war Mike Taylor weniger zu Scherzen aufgelegt.
In dieser Szene war Mike Taylor weniger zu Scherzen aufgelegt. © Witters

er Tat spielte die unfreiwillige Pause den Towers-Profis in die Karten. Bis zum Feueralarm hatten die Wilhelmsburger Basketballer große Probleme mit dem Spitzenreiter. Immer wieder kam Chemnitz unter dem Korb zu einfachen Punkten. Erst nachdem die Partie wieder aufgenommen wurde, fanden die Hamburger zu ihrer aggressiven Verteidigung, und konnten den Rückstand zur Pause auf fünf Zähler verkürzen.

Kritik an "zu eigensinniger" Offensive

Andrew Barham und die Towers kämpften sich zwar zurück, am Ende stand aber dennoch eine Niederlage.
Andrew Barham und die Towers kämpften sich zwar zurück, am Ende stand aber dennoch eine Niederlage. © Witters

Auch nach dem Seitenwechsel zeigten die Towers eine leidenschaftliche Partie Immer wieder kämpfte sich das Taylor-Team gegen stark spielende Ostdeutsche zurück. 35 Sekunden vor dem Ende der Partie lagen die Hamburger bei eigenem Ballbesitz mit 77:78 hinten. Guard Andrew Barham, der einige unglückliche Aktionen hatte, verlor das Spielgerät jedoch völlig unnötig, sodass Chemnitz letztlich die Partie für sich entscheiden konnte.

„Chemnitz war effizienter“, sagte Towers-Trainer Taylor. „Ich bin zufrieden, mit wie viel Herz wir gespielt haben, aber wir waren zu eigensinnig in der Offensive. Wir hatten im gesamten Spiel elf Assists, im ersten Viertel nur einen. Allein kann man kein Spiel gewinnen“, ergänzte der 46-Jährige.

Karlsruhe hilft den Towers

Positive Nachrichten gab es für die Hamburger aus dem Lazarett. Die zuletzt verletzten Guards René Kindzeka (Innenbandriss im Knie) und Hrvoje Kovacevic (Muskelfaserriss in der Wade) feierten gegen Chemnitz ihr Comeback und konnten so wichtige Einsatz-minuten vor den Play-offs sammeln. „Man hat gesehen, dass sie nach so langer Pause noch etwas rostig waren, aber ich habe auch viele gute Dinge bei Kovacevic und Kindzeka gesehen“, sagte Taylor.

Trotz der Niederlage haben es die Towers weiterhin in eigener Hand, Platz zwei nach der Hauptrunde, der Heimrecht bis ins Play-off-Finale bedeuten würde, zu erreichen. Konkurrent Heidelberg unterlag überraschend 82:85 in Karlsruhe. Mit einem Sieg im am Sonnabend (19.30 Uhr) in Tübingen können die Towers ihre starke Hauptrunde krönen.