Hamburg. Der Amerikaner Carlton Guyton verstärkt die Towers zum Rückrundenstart. Doch das allein wird für die Bundesliga nicht reichen.

Jubelnde Basketballer, tanzende Cheerleader, euphorische Fans – selten war die Stimmung bei den Hamburg Towers so gut wie in den vergangenen Wochen. Der Basketball-Zweitligist aus der Hansestadt befindet sich auf dem besten Wege, die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Das Team rangiert in der Pro A auf dem zweiten Tabellenplatz. Vor allem in der heimischen Edel-optics.de-Arena läuft es: Alle acht Heimspiele wurden gewonnen.

„Wir sind happy, dass wir so gut in die Saison gestartet sind und dass sich die Veränderungen an der Mannschaft als gute Entscheidungen erwiesen haben“, sagt der Geschäftsführer und Sportliche Leiter Marvin Willoughby. „Das Ziel ist die Bundesliga.“ Dafür wurde der Kader umgebaut, mit dem US-Trainer Mike Taylor ein neuer Trainer geholt. Neun Spieler verließen den Verein, sieben neue kamen hinzu.

Diese neuen Akteure mischen die Liga derzeit auf. Der US-Amerikaner Andrew Barham zählt mit 252 Punkten zu den sieben effektivsten Korbjägern. Auch die Zugänge Beau Beech, Jannik Freese und Tevonn Walker haben das Niveau im Kader kräftig angehoben.

Carlton Guyton soll den Flügel verstärken

Um die Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga zu mehren, verstärken sich die Hanseaten mit Carlton Guyton. Der 28 Jahre alte US-Shooting-Guard spielte 2016/17 für Braunschweig in der Bundesliga und zuvor für Ehingen und Gotha in der Pro A. Zuletzt war Guyton auf Kreta aktiv. „Ich liebe meine Jungs und die Entwicklung, die sie nehmen. Um aber eine Verbesserung zu erreichen, ist gelegentlich eine Veränderung im Kader notwendig“, sagt Mike Taylor. Guytons Vorzüge: „Er gibt uns mehr Tiefe und zugleich Qualität in der Spitze.“

Durchschnittlich 3316 Zuschauer besuchen die Heimspiele in Wilhelmsburg. Damit ist die Kapazität von 3400 Plätzen nahezu ausgeschöpft. Dennoch müssten die Einnahmen noch gesteigert werden, sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen. Aktuell beläuft sich der Etat der Towers auf geschätzte 2,3 Millionen Euro – zu wenig für die Basketball-Bundesliga. „Der Mindest-Etat, um in der Ersten Liga spielen zu können, beträgt drei Millionen Euro. Dies im Vorfeld nachzuweisen stellt uns vor eine Herausforderung“, sagt Willoughby.

Wichtiger Baustein eines höheren Etats wäre ein Hauptsponsor. Willoughby ist zuversichtlich, dass 2019 ein potenter Förderer gefunden wird: „Es gab in den vergangenen Jahren einige Interessenten. Aber wir brauchen jemanden, der den Weg in die Erste Liga über mehrere Jahre mitgeht und uns dann eine relevante Geldsumme zur Verfügung stellt, damit wir uns in der Bundesliga etablieren können“, betont er.