Hamburg. Basketballclub erstattet nach mutwilliger Aktion Anzeige. Towers fürchten, die Kosten für den Einsatz übernehmen zu müssen.

Die Hamburg Towers haben nach dem mutwillig ausgelösten Feueralarm vom Sonnabend in der Wilhelmsburger Inselparkhalle Anzeige gegen unbekannt erstattet. „Wir verurteilen eine solche Aktion aufs Schärfste, so etwas ist keine Lappalie“, sagte Sportdirektor Marvin Willoughby am Montag. „Nicht nur, dass die Feuerwehr grundlos ausrücken musste, bei der Evakuierung einer Halle mit 2653 Zuschauern kann es auch zu negativen Begleiterscheinungen kommen.“

Die Towers setzen nun alles daran, denjenigen zu finden, der in der Halbzeitpause des Zweitliga-Basketballspiels gegen die Niners Chemnitz (63:79) einen Feuermelder einschlug. Ein Überwachungsvideo existiert laut Towers-Sprecher Jan Fischer nicht, da an dem Ort zwischen Merchandising- und Catering-Stand im Arenaumlauf keine Kamera angebracht sei. Aber es hätten sich bereits zwei Augenzeugen gemeldet. Außerdem sucht der Verein weitere Zuschauer, die etwas beobachtet haben. Diese sollen sich am besten per E-Mail (presse@hamburgtowers.de) melden.

Täter drohen bis zu zwei Jahre Haft

Nach einem Feueralarm mussten Zuschauer und Spieler die Inselparkhalle verlassen
Nach einem Feueralarm mussten Zuschauer und Spieler die Inselparkhalle verlassen © Fishing4 | Fishing4

Die Feuerwehr war mit einer Hamburger Löschgruppe (zehn Einsatzkräfte und drei Fahrzeuge) vergeblich angerückt. Die Towers befürchten, dass sie die Einsatzkosten – nach Angaben der Feuerwehr-Gebührenstelle rund 500 Euro – tragen müssen. Es sei denn, der Täter kann zur Verantwortung gezogen werden. Strafrechtlich drohen ihm wegen „Missbrauchs von Notrufen“ bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Vorfall und dem Protest von zehn Umweltaktivisten in der ersten Viertelpause sei „nur Spekulation“, sagte Fischer. Eine Polizeisprecherin berichtete von einer zweiten Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. „Die ist nicht von uns“, sagte Fischer. Die Gruppe vom Bündnis Gegenstrom war aufs Feld gelaufen und hatte gegen den Sponsor Vattenfall protestiert. „Wir möchten uns klar zu unserem Partner Vattenfall bekennen“, sagte Willoughby, „und darauf hinweisen, dass Vattenfall seit vielen Jahren nicht nur Profisport, sondern auch Jugendarbeit in Hamburg unterstützt.“