Hamburg. Für die Führung beginnt nach dem Play-off-Aus die heiße Planungsphase für neue Saison. Eine Schlüsselpersonalie wird Louis Olinde sein.

Die Spieler und der Trainerstab der Hamburg Towers kommen nach dem bitteren 2:3-Play-off-Aus im Viertelfinale gegen die Rockets Gotha am Dienstag noch ein letztes Mal in der Inselparkhalle Wilhelmsburg für eine Saisonanalyse zusammen. Nach einem „Get Together“ einige Tage später mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle gehen die Zweitliga-Basketballer in den Urlaub, die meisten verbringen den Sommer in der Heimat. Jonathon Williams reist mit Frau und Söhnchen in die USA, Xavier Roberson plant vor seinem US-Trip noch eine Europareise.

Nur Headcoach Hamed Attarbashi erhielt im März einen Vertrag bis 2018, alle Spieler besaßen nur Arbeitspapiere für ein Jahr. Wer zurück- und wer neu hinzukommt zum Trainingsstart der Spielzeit 2016/17 im August, darüber verhandelt jetzt Sportchef Marvin Willoughby. Die heiße Phase der Kaderzusammenstellung ist im April und Mai.

Ihren Topscorer Bazoumana Koné, der sich mit einer endlich mal fast verletzungsfreien Saison (14,5 Punkte/4,1 Assists im Schnitt) auf den Wunschzettel mancher Erstligisten gespielt hat, werden sie ziehen lassen müssen. Der Alsterdorfer Jung wurde am Montag erstmals von Bundestrainer Henrik Rödl ins A2-Nationalteam berufen. Der 22 Jahre alte Spielmacher gehört zum vorläufigen 17-Mann-Kader des Sommerprogramms (26. Juni bis 18. Juli) mit zwei Länderspielen in Frankreich, einem Lehrgang in Heidelberg und einem Turnier in China. Als weiterer gebürtiger Hamburger ist Ismet Akpinar, 20, von Alba Berlin nominiert.

Eine Schlüsselpersonalie für Willoughby wird sein, das nächste Hamburger Wunderkind, Louis Olinde, in der Hansestadt zu halten. Olinde, der kürzlich mit der deutschen Jugendnationalmannschaft das Albert-Schweitzer-Turnier, die inoffizielle U-18-WM, gewann, schreibt in dieser und der nächsten Woche seine Abitur-Klausuren an der Eliteschule des Sports in Dulsberg. Darauf solle er sich zunächst konzentrieren, sagt sein Vater Wilbert Olinde, 60, der einstige Bundesligastar.

Olinde junior hat bisher nicht den College-Aufnahmetest SAT gemacht und sich auch nicht dafür angemeldet, was darauf hindeutet, dass er zumindest in diesem Jahr nicht zum College-Basketballspielen in die USA gehen. Nach seinen Abi-Prüfungen will er entscheiden, ob er bei den Towers bleibt. Wilbert Olinde sagt: „Der Junge ist jetzt 18 und trifft seine Entscheidungen selbst. Ich als Vater würde ihn natürlich gern noch in Hamburg spielen sehen.“ Bei den Verhandlungen dürfte eine Rolle spielen, ob die „Türme“ dem 2,05-Meter-Teenie eine Erstligaperspektive aufzeigen können.