Nur kurz nach dem Abpfiff der 1:7-Demütigung im WM-Halbfinale gegen Deutschland vermeldete die Polizei brennende Busse in São Paulo und Curitiba. Zu Raufereien, Festnahmen und Verletzten kam es in mindestens vier weiteren Städten.
Rio de Janeiro. In São Paulo steckten Randalierer mehrere Busse in einer Garage eines Transport-Unternehmens in Brand. Nach ersten Berichten standen 15 Fahrzeuge in Flammen. Auch in Curitiba richtete sich die Wut über die historische Pleite gegen den öffentlichen Nahverkehr. Kurz nach Schlusspfiff wurden in mehreren Bussen Scheiben zerschlagen. Der tobende Mob versuchte, drei Fahrzeuge in Brand zu stecken.
Im Halbfinalort Belo Horizonte war die erste Bilanz: acht Verhaftete, zwölf Verletzte. Im bei Spielen der Seleção immer gut besuchten Kneipenviertel Savassi hatte die Polizei bei mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen Schwerstarbeit zu verrichten. Auch im Mineirão-Stadion erhitzten sich die Gemüter. Die Security-Leute waren meist schnell zur Stelle, um Schlimmeres zu verhindern.
Auch auf den FIFA-Fan-Festen schlug die Partystimmung in Gewalt um. An der Copacabana löste eine Massenkeilerei kurzzeitig Panik aus. In Recife musste berittene Polizisten Kämpfe unter den Fans stoppen. In Salvador wurde die Musikshow nach dem Spiel nach einer Schlägerei abgebrochen.
Dazu, ob die Ereignisse im Zusammenhang mit der Niederlage der Brasilianer im Halbfinale gegen Deutschland standen, machte die Polizei zunächst keine Angaben. Das sei Gegenstand von Ermittlungen, hieß es. Die deutsche Nationalelf hatte das Spiel am Dienstag mit 7:1 gegen Brasilien gewonnen und den Gastgeber damit aus dem Turnier gefegt.
Zehntausende Seleção-Anhänger hatten die Fifa-Fanfeste in Rio und Belo Horizonte traurig und enttäuscht, aber völlig friedlich verlassen. An Rios Copacabana kam es aber zu Spannungen. Hunderte Fans liefen nach dem Spiel verängstigt auseinander. Es wurden Überfälle gemeldet.
In Curitiba richtete sich die Wut über die historische Pleite gegen den öffentlichen Nahverkehr. Kurz nach Schlusspfiff wurden in mehreren Bussen Scheiben zerschlagen. Der tobende Mob versuchte, drei Fahrzeuge in Brand zu stecken.