Kiel. Beim 4:3-Sieg in Kiel zeigte Tabellenführer St. Pauli lange Zeit eine meisterhafte Leistung, musste am Ende aber zittern.

Beim 4:3-Sieg bei Verfolger Holstein Kiel präsentierte sich der FC St. Pauli über lange Zeit wie ein absolutes Spitzenteam. Erst in der Schlussphase geriet die Mannschaft bei Kiels Offensive ins Wackeln, brachte den verdienten Dreier aber über die Zeit und baute die Tabellenführung in der Zweiten Liga auf sechs Punkte vor Kiel aus.

Einzelkritik St. Pauli: Vasilj verschuldet Gegentor

Vasilj: Kratzte in der 19. Minute den Ball Millimeter vor dem vollständigen Überschreiten der Torlinie von derselben. Das war viel Glück, zeigte aber auch seine Aufmerksamkeit. Am 1:3 aber trifft ihn eine Mitschuld, den Ball kann er halten.

Wahl: Nervosität war ihm in dem besonderen Spiel bei seiner Rückkehr ins Holstein-Stadion nicht anzumerken.

Smith: Erlaubte in der Anfangsphase zu viele Kieler Steckpässe ins Zentrum. Beim Spielaufbau dagegen gewohnt sicher.

Mets: Lange Zeit unauffällig souverän. Gewann viele Zweikämpfe. Dann unterlief ihm der Stellungsfehler beim Querpass vor dem 1:3.

Saliakas: Wirkt etwas überspielt, wieder einige hektische Aktionen. Will unbedingt, gibt alles, aber das Zuviel an Motivation kann auch gefährlich sein.

Neue Mittelfeld-Aufstellung erfolgreich

Kemlein (85.): Verlieh auf der Sechs im defensiven Mittelfeld der Abwehr Stabilität. Dieser Plan von Trainer Hürzeler ging voll auf. Vergab in der 42. Minute die Chance zum 4:0.

Dzwigala (ab 85.): Einzige Jobbeschreibung: Verteidigen.

Irvine: Rückte im Zuge der kleinen Mittelfeldrotation eine Position nach vorne hinter die Spitzen. Provozierte durch sein Anlaufen den Fehlpass vor dem 3:0 und bereitete das 4:1 mit seinem Querpass vor.

Treu: Musste auf der linken Seite Schwerstarbeit leisten, löste die Aufgaben aber meist gut. Überragend seine Vorarbeit zum 4:1.

Zehner Hartel glänzte als falscher Neuner

Metcalfe (bis 72.): Erstmals nach dem Asien Cup in Katar wieder in der Startelf. Bereitete das 2:0 durch seinen Flachpass erstklassig vor. Mit dem 4:1 belohnte er sich für seine starke Leistung.

Boukhalfa (ab 72.): Hatte Pech mit einem Lattenlupfer in der Nachspielzeit.

Hartel: Die Zehn glänzte als „falscher Neuner“. Brachte sich durch einen erstklassigen Laufweg in die Abschlussposition für seinen zwöften Saisontreffer.

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Afolayan (bis 76): Wieder der Matchwinner, diesmal auf der „falschen“ linken Seite. Wie schon gegen Braunschweig brachte er St. Pauli mit seinem ersten Torschuss in Führung und vollendete eiskalt zum 3:0.

Ritzka (ab 76.): Stärkte in der Schlussphase die wackelige Abwehr.: