Hamburg. Anstatt bei der Eintracht anzutreten, bekommen die Hamburger, denen zahlreiche Spieler fehlen, drei Tage frei.

Zwei trainingsfreie Tage in Folge sind beim FC St. Pauli eine Rarität. Unter Cheftrainer Fabian Hürzeler gab es das gängige Arbeitnehmermodell in dieser Saison: exakt nullmal.

Dass der Zweitligist von diesem Freitag an sogar drei Tage in Serie pausiert, gleicht geradezu einer Revolution. Allerdings einer ungewollten. Ursprünglich war am Freitag ein Testspiel beim Ligarivalen Eintracht Braunschweig angesetzt, gegen den es vor Wochenfrist ein 1:1 gab. Daraus wird nichts.

St. Pauli beklagt zu viele Ausfälle

Der Grund für die Absage, die die Eintracht verständnisvoll aufgenommen haben soll: Letztlich waren zu viele Akteure St. Paulis, wie Hürzeler es nannte, zwar „trainingsfähig, aber nicht matchfähig“. Sechs Nationalspieler sind auf Länderspielreise, dazu sind weitere Hamburger verhindert, angeschlagen oder ganz außer Gefecht.

Scott Banks, der einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten hat, ist am Mittwoch bereits in London operiert worden und wird laut Hürzeler „sehr, sehr lange ausfallen“. Innenverteidiger David Nemeth wird in Folge seiner Schambeinentzündung, die ihn fast die komplette vergangene Saison zum Zuschauen verdonnerte, momentan wieder geschont.

Maurides und Amenyido vor Comeback

Grund zur Besorgnis bestehe aber nicht. „Es war uns immer bewusst, dass die Regeneration wellenförmig verläuft“, sagt Hürzeler. Dazu bestritten Eric Smith und Marcel Hartel die zurückliegenden Trainingseinheiten jeweils mit leichten Blessuren. Die U-23-Spieler können auch nicht aushelfen, da sie am gleichen Tag in der Regionalliga beim TSV Havelse antreten.

Ein freies Wochenende kommt nicht zwingend allen St. Paulianern gelegen. Die Offensivkräfte Maurides und Etienne Amenyido wurden diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingebunden, arbeiten nach langen Verletzungspausen auf ihre Rückkehr hin. „Sie liefern einen unfassbaren Mehrwert, aber wir müssen geduldig bleiben. Beide müssen erst stabil sein, bevor sie wieder spielfit erklärt werden“, sagt Hürzeler.

Spieler werden auf Heimaturlaub geschickt

Sicht selbst gönnt der 30-Jährige indes keine drei Tage Urlaub, er wird am Freitag arbeiten und das Wochenende erst freimachen, sobald er seine Nationalspieler beobachtet hat. Die in Hamburg Zurückgebliebenen fordert er hingegen auf, die Stadt zu verlassen: „Sie sollen abschalten, in ihre Heimat zu ihren Familien. Das haben sie sich mehr als verdient.“