Hamburg. Der Kiezclub hat ein Angebot für den ablösefreien Linksverteidiger vorgelegt. Doch die Konkurrenz bietet um den 26-Jährigen mit.
Andreas Bornemann ist als Sportchef des FC St. Pauli bekannt dafür, Spieler aus exotischen Ligen und kostengünstige Talente zu verpflichten. Der Transfer der ihm nun offenbar vorschwebt ist jedoch so offenkundig, dass der Kiezclub sich erst gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen muss. Nach Abendblatt-Informationen hat der Aufstiegsanwärter der Zweiten Liga Linksverteidiger Chima Okoroji, dessen Vertrag bei Zweitligaabsteiger SV Sandhausen ausläuft, als möglichen Nachfolger für Topspieler Leart Paqarada ins Visier genommen.
Der 26-Jährige würde sportlich gut ins Anforderungsprofil passen – und ähnelt mit seinen Qualitäten durchaus seinem potenziellen Vorgänger Paqarada, wenngleich er offensiv nicht ganz so potent ist – was zugegebenermaßen auch äußerst schwierig ist. Der Linksfuß besitzt seine Stärken vor allem im Schlagen außergewöhnlich guter Standards.
Viele Konkurrenten jagen Okoroji
In der abgelaufenen Saison gelangen ihm in 19 Zweitligabegegnungen immerhin vier Vorlagen. Defensiv ist Okoroji stärker und körperlich robuster einzuschätzen als Paqarada, dazu sehr schnell.
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Da Okoroji für lau zu haben ist, buhlen jedoch etliche andere Clubs um seine Dienste. Darunter Teams von gehobenem Zweitliganiveau sowie aus dem unteren Drittel der Bundesliga. Auch aus Großbritannien soll Vereine an dem in München geborenen Sohn einer Engländerin und eines Nigerianers interessiert sein, da er die britische Staatsbürgerschaft besitzt.
St. Paulis Angebot ist ausbaufähig
Allerdings bietet St. Pauli den großen Vorteil für Okoroji, ihm nach einer enttäuschenden Saison in Sandhausen reichlich Spielzeit bieten zu können. Würde Okoroji ans Millerntor wechseln, ist davon auszugehen, dass ihm Cheftrainer Fabian Hürzeler den Vorzug vor dem ewigen Back-up Lars Ritzka gewährt. Notfalls könnte der Defensivakteur auch auf die rechte Seite ausweichen, wo bei St. Pauli hinter dem gesetzten Manolis Saliakas sowie Neuverpflichtung Philipp Treu jedoch kein Bedarf herrscht.
Der wiederum besteht im offensiven Mittelfeld und Mittelsturm – weswegen die Hamburger bislang nicht komplett ernst gemacht haben im Rennen um Okoroji. Zunächst gilt es die Prioritäten zu klären, Verhandlungen mit Spielern auf gefragten Positionen zu führen und dann die Budgets entsprechend zu verteilen. Andere Vereine sind hier dem Vernehmen nach weiter.
Okoroji könnte auch Bundesliga spielen
Ein Schnäppchen wäre Okoroji zwar nicht, jedoch soll er dazu bereit sein, gegebenenfalls noch einmal ins finanzielle Risiko zu gehen, sofern er dafür viel Fußball spielen kann. In der Bundesliga wäre er eher als Ergänzungsspieler eingeplant.