Hamburg. Der SC Freiburg ist ein Vorbild für den Kiezclub. Wie viel Strom St. Pauli mit der Anlage produzieren will, steht bereits fest.

Der SC Freiburg wird in vielen Bereichen doch gerne als Vorbild für den FC St. Pauli genommen. Ruhiges Umfeld, Kontinuität auf der Trainerbank und im Vorstandszimmer, gesellschaftliche Werte, sportlicher Erfolg – passt schon.

Und es gibt noch etwas: Die Breisgauer haben mit der Einweihung ihres neuen Stadions im Februar 2022 die weltweit größte Photovoltaikanlage auf einer Fußballarena eingeweiht. „Wir wollen etwas Ähnliches machen“, sagt Bernd von Geldern (57), der Geschäftsleiter Wirtschaft beim Kiezclub, „nämlich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach verlegen.“

St. Pauli hofft, im Jahr 400.000 kwh zu produzieren

Die Grundsatzentscheidung dazu ist im Verein bereits gefallen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist das ein weiterer Schritt. „Wir haben mit unserem Sponsor Lichtblick einen großen Partner, mit dem wir schon lange prüfen, ob wir ein solches Projekt umsetzen können“, erklärt von Geldern im Gespräch mit dem Abendblatt, „jetzt sind wir sicher, dass wir das auf der Nordtribüne realisieren können.“ Wann es genau losgeht, ist noch nicht entschieden – Liefertermine, Genehmigungen, vieles ist zu bedenken.

Eigentlich hatte der Club auch die Idee, zusätzlich das Dach der Südtribüne für Sonnenkollektoren zu nutzen, aber das erlaubt die Statik des bereits 2008 errichteten Gebäudes nicht. Dementsprechend fällt der Ertrag der Anlage nur auf der Nordtribüne geringer aus. „Wäre das auch auf der Südtribüne möglich, hätten wir bis zu 40 Prozent unseres Strombedarfs selbst produzieren können, jetzt werden es hoffentlich 20 Prozent“, sagt von Geldern, „wir hoffen, dass wir 400.000 Kilowattstunden im Jahr erreichen können, sind aber noch mitten in der Prüfung. “ Immerhin, auch wenn das im Vergleich zu Freiburg, wo 2,3 Millionen Kilowattstunden möglich sind, gering ist.

Auch auf die geplante Umgestaltung des Harald-Stender-Platzes vor der Südtribüne könnte die neue Anlage Auswirkungen haben. „Es ist geplant, dass dort Ladesäulen für Pkw und Fahrräder entstehen sollen. Auch da hat Lichtblick signalisiert, uns unterstützen zu wollen“, so von Geldern, der sich von dieser nachhaltigen Kooperation mit einem Sponsorpartner auch Vorbildeffekte erhofft: „Uns interessiert, die Geschichte zu erzählen, dass das mit einem Partner möglich ist. Das hat dann auch wieder einen Effekt auf andere Partner.“