Hamburg. Eric da Silva Moreira vom FC St. Pauli ist gerade U17-Europameister geworden. Welche nächsten Schritte er jetzt plant.
Am Dienstag war für Eric da Silva Moreira nach gut drei Wochen wieder Alltag angesagt. Der vor einem Monat 17 Jahre jung gewordene Hamburger machte sich von St. Pauli aus auf den Weg zur Eliteschule des Sports am Alten Teichweg. Im Gepäck hatte der A-Junioren-Fußballer des FC St. Pauli eine ganz besondere Auszeichnung – den Titel als U-17-Europameister mit der deutschen Mannschaft. Natürlich musste er ausführlich über seine Erlebnisse erzählen.
Dazu gehörte auch der kurzfristig eingeschobene Auftritt des Teams beim DFB-Pokalfinale in Berlin am Tag nach dem Triumph. „Es war ein besonderes Gefühl, als wir in der Halbzeitpause auf dem Platz geehrt wurden. Ich habe es als ganz besondere Ehre empfunden, vor so vielen Menschen erwähnt zu werden. Daran sieht man, dass sich die Arbeit auszahlt“, berichtete Moreira im exklusiven Gespräch mit dem Abendblatt.
Beim SC Victoria spielte Moreira zunächst nur zum Spaß
Der Titelgewinn in Budapest ist für den 1,84 Meter großen Außenbahnspieler mit starkem rechten Fuß die vorläufige Höhepunkt seiner noch jungen Karriere, die als Kind beim SC Victoria begann. „Mein Vater hatte einen Bekannten, dessen Sohn da schon gespielt hat. Er fragte dann, ob ich auch mal zum Training kommen will. Dann kam eines zum anderen“, berichtet der 17-Jährige.
„Am Anfang ging es mir beim Fußball auch nur darum, Spaß mit meinen Freunden zu haben.“ Das ist heute längst anders. Schon als Neunjähriger wechselte er zum FC St. Pauli, durchlief dort die Nachwuchsteams und spielte zuletzt in der U-19-Bundesliga auch gegen zwei Jahre ältere Talente.
Moreira dankt seiner Mutter: „Sie tut wirklich alles für mich“
Einen kleinen Schritt weiter in seiner Fußballkarriere ist Erics Cousin Diego Moreira (18), der bis zum Saisonende im U-23-Teams von Benfica Lissabon spielte. „Er hat mir gerade gratuliert. Auch sonst stehen wir regelmäßig in Kontakt. Als gebürtiger Belgier bringt er mir Französisch und ich ihm Deutsch bei. Portugiesisch sprechen wir auch ein bisschen, aber meistens unterhalten wir uns auf Englisch“, erzählt Moreira eindrucksvoll.
Vielsprachigkeit war ohnehin früh ein Thema bei ihm. Sein Vater kommt ursprünglich aus der früheren portugiesischen Kolonie Guinea-Bissau, seine Muter ist Polin. Ihr widmet er auch ein ganz besonderes Lob: „Meine Mutter ist mein größter Fan. Sie tut wirklich alles für mich. Ich kann mich immer auf sie verlassen. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.“
Der U-17-Europameister hofft auf Training mit St. Paulis Profis
In der kommenden Saison soll die U-19-Bundesligamannschaft zunächst weiter sein Stammteam bleiben. Er sagt aber auch: „Ich will jetzt in der kurzen Sommerpause gut regenerieren, und dann ist mein Ziel, bei den Profis Trainingszeiten zu bekommen.“ Der Junge hat Ambitionen.
Auch die Schule soll nicht zu kurz kommen. Da er die elfte Klasse mal so eben übersprungen hatte, steht für Moreira schon im Frühjahr kommenden Jahres das Abitur auf dem Programm. Dann endet auch sein aktueller Vertrag beim FC St. Pauli. Derzeit laufen Gespräche, wie es weitergehen soll.
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Spätestens seit dem Gewinn des EM-Titels ist klar, dass auch finanziell potentere Clubs ihre Fühler nach Eric da Silva Moreira ausgestreckt haben. Spieler, die auf der rechten Außenbahn gleichermaßen defensiv und offensiv agieren und auch noch gefährliche Flanken schlagen können, sind eben gefragt.
Bei zwei Topspielern von St. Pauli schaut Moreira besonders genau hin
Zu den St.-Pauli-Profis, die diese Positionen derzeit als Stammspieler innehaben – Manolis Saliakas und Oladapo Afolayan – sagt er: „Das sind schon tolle Spieler. Da schaue ich genau hin, was ihre besonderen Qualitäten sind. Vielleicht rücke ich da in ein paar Jahren mal nach.“