Hamburg. Warum Trainer Fabian Hürzeler nach seinen klaren Ansagen an die Profis keine schlechte Stimmung erwartet.
„Noch sieben Trainingseinheiten bis Saisonende“, weiß Cheftrainer Fabian Hürzeler und hat sogar schon genau ausgerechnet: „Das heißt etwa 630 Minuten mit jeweils 40 bis 50 Ballkontakten für jeden, in denen jeder sich mit jedem Kontakt verbessern kann.“
Klare Ansage also beim FC St. Pauli. Von wegen „Saison austrudeln lassen“, der Prozess lebt, die Ansprüche des Trainers bleiben hoch: „Man kann in zwei Wochen viel lernen, das muss der Anspruch sein. Egal, wie die Zukunft für jeden aussieht und wo es eventuell hingeht.“
FC St. Pauli: Interesse vor Spiel in Kiel groß
Auch wenn alle Aufstiegsträume mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seit dem vergangenen Wochenende ausgeträumt sind, darf es kein Nachlassen geben. Die Lust auf das beste Team der Rückrunde ist auch bei den Fans vor dem letzten Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky) ungebrochen, zu dem rund 1500 Fans mitreisen werden.
Zwei TV-Teams und über 100 meist jugendliche Anhänger schauten sich die einzige öffentliche Übungseinheit in dieser Woche an – Pfingstferien machten es möglich. Dementsprechend fleißig mussten die Profis am Ende der rund 100-minütigen Einheit Autogramme geben. Auch solche, deren Zeit am Millerntor endet.
Luca Zander muss wohl gehen
So wie Igor Matanovic (20), der erstmals nach seiner Schulter-OP größte Teile der Einheit mitmachte. Der Mittelstürmer wird sich nach Leihende Eintracht Frankfurt anschließen. Auch das Engagement von Luca Zander (27), dem neben dem langzeitverletzten Christopher Avevor (31) dienstältesten Spieler im Verein, wird nach sechs Jahren wahrscheinlich enden. In dem neu verpflichteten Philipp Treu (22) und dem bärenstarken Manolis Saliakas (26) hat St. Pauli bereits zwei „Schienenspieler“ für die rechte Außenbahn unter Vertrag.
Unsicherheiten über die Zukunft, die zum Ende der Saison 2021/22 für schlechte Stimmung in der Kabine gesorgt hatten und sicherlich mitverantwortlich für den damals verpassten Aufstieg gewesen waren, soll es diesmal nicht geben.
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„Die Spieler haben von uns transparent und sehr offen kommuniziert bekommen, wie die Zukunft aussieht und wie es weitergeht. Deshalb war das die größte Wertschätzung, die ich meinen Spielern gegenüber bringen kann“, erklärte Hürzeler: „Ich verlange auch, dass Spieler zu mir kommen, wenn sie unzufrieden sind. Dann haben wir einen offenen Austausch und es kommt nicht zu Missverständnissen.“
Mehrere Angebote für Zander
Sie haben so auch die Chance, sich beizeiten um berufliche Alternativen zu kümmern. Luca Zander soll nach Abendblatt-Informationen vier Angebote aus Deutschland haben, eines aus den Niederlanden und eines aus der englischen Zweiten Liga.
„Die Stimmung ist von den Entscheidungen, die wir getroffen haben, in keinster Weise beeinflusst“, erklärt Hürzeler, „die Jungs sind charakterstark und wissen, dass wir noch viel gewinnen können in den zwei Spielen.“
„Vertrau mir blind“ heißt ein Videoformat auf dem You-Tube-Kanal des FC St. Pauli, in dem Blindenfußballer Serdal Celebi Verantwortliche des Clubs „blind“ Alltagssituationen erleben lässt. Die Folgen erscheinen jeweils am Freitag.