Hamburg. Der FC St. Pauli “verliert 0:0“ gegen Fortuna Düsseldorf. Die Profis des Kiezclubs zeigten dennoch überwiegend solide Leistungen.
Am Abend des Eurovision Song Contest lief es für den FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf ähnlich wie zumeist für den deutschen Vertreter: Nullnummer. Zumindest gab es einen Punkt. Die Kiezsänger in der Einzelkritik.
Vasilj: Hätte sich auch einen entspannten ESC-Abend genehmigen können. Die gelegentlichen Rückpässe könnte auch ein Double verarbeiten. Hatte so gut wie nichts zu halten. Zum zwölften Mal zu Null.
Medic: Keinerlei Interesse daran, Düsseldorf die Punkte zuzuschachern wie die ESC-Nachbarländer häufig untereinander. Hatte seine Defensivaufgaben im Griff, nach vorn seltener involviert.
Smith um Klassen besser
Smith: Daran, dass St. Pauli spät nicht sein "Waterloo" erlebte, hatte auch der Schwede mit seiner klärenden Aktion Anteil.Das offensive Aufbauspiel läuft um zwei Klassen besser mit ihm - was keine Kritik an den Kollegen ist. Bundesligatauglich.
Mets: Für seine hohe Passquote, Rettungsaktionen und Unbesiegbarkeit im Kopfballduell hätte es "Twelve points, Estonia" geben müssen.
Irvine offensiver Aktivposten
Saliakas: Spielte die meisten Schlüsselpässe in den Strafraum und flankte am häufigsten, wenngleich nicht am präzisesten. Dennoch: Ein Vorbereiter vor dem Herrn. Wäre Udo Jürgens sein Mitspieler, er würde singen: "Merci, Chérie".
Irvine: Erinnert zwar optisch in Ansätzen an Gildo Horn, hat seine Gegenspieler aber gar nicht lieb. Schmiss sich wie üblich in die Duelle, machte Bälle fest und war offensiv ein Aktivposten.
Paqarada flankt und schießt mit Witz
Hartel: Inspiriert von den ESC-Teilnehmern vom Kiez, "Lord of the Lost", war er bei seinen klugen Tiefenläufen häufig verloren, da er nicht gefunden wurde. Erzielte mit seinem Lattenkracher das schönste Nichttor dieser Saison. Zweikampfschwach.
- Wie der FC St. Pauli Düsseldorfs Sturm ausbremsen will
- Ex-Präsident Orth greift FC St. Pauli an: „Alles eine Suppe“
- Wechsel perfekt: Timo Schultz unterschreibt beim FC Basel
Paqarada: Die Offensivpower des Ballmagneten wird von der kommenden Saison an fehlen wie die Stimme Peter Urbans beim ESC. Hat Spielwitz wie der Moderator Sprachwitz, allein der Effizienz seiner vielen Flanken und Weitschüsse mangelte es im 100. Pflichtspiel für St. Pauli ein wenig.
Afolayan ohne Glück
Afolayan (bis 89.): "Like a Satellite" drang der Engländer immer wieder in den Orbit der Fortuna ein. Das Resultat glich trotz starker Darbietung dem der britischen ESC-Teilnehmer der jüngeren Vergangenheit.
Eggestein (ab 89.): Derzeit nur Background-Tänzer.
Daschner vergibt drei Chancen
Daschner (bis 85.): Als hätte er zur Einstimmung Lordis "Hard Rock Hallelujah" gehört, knallte er im ersten Durchgang gleich drei dicke Chancen raus. Gut für einen Stürmer, sich diese zu erarbeiten, bitter, keine davon zu nutzen.
Otto (ab 85.): Für die Vorsängerrolle noch nicht geeignet.
Saad nun auch noch zweikampfstark
Saad (bis 77.): Nicht mal "Ein bisschen Frieden" erscheint möglich, wenn der Emporkömmling in den Angriff einbezogen wird. Ständig gefährlich, und nun gewinnt er auch noch Zweikämpfe bei der Defensivarbeit.
Metcalfe (ab 77.): Im Vorentscheid zur Stammelf gescheitert. Weswegen, wurde in seiner unauffälligen Viertelstunde sichtbar.