Hamburg. Trainer Fabian Hürzeler erklärt, warum den Kiezkickern die Aufstiegsträume der „Lilien“ im Topspiel am Sonnabend völlig egal sind.

Fabian Hürzeler erinnert sich noch sehr gut daran, wie es war, als der FC Schalke 04 in der vergangenen Saison am vorletzten Spieltag der Zweiten Liga nach einem 3:2-Sieg gegen den FC St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen war: Jubel, Trubel, Euphorie und schließlich ein Platzsturm der königsblauen Anhänger.

Am Sonnabend kann es bei Darmstadt 98 zu ähnlichen Szenen kommen, wenn die „Lilien“ das Topspiel (20.30 Uhr/Sky und Sport1) gegen St. Pauli gewinnen und der HSV am Freitag im Heimspiel gegen den SC Paderborn nicht siegreich ist. „Ich habe so etwas einmal erlebt, das muss ich nicht ein zweites Mal erleben“, sagte St. Paulis Cheftrainer vor der Reise nach Hessen: „Deshalb fahren wir dorthin, um zu gewinnen. Wir können keine Rücksicht darauf nehmen, ob wir dann die Party crashen.“

Saad wieder eine Option für die Startelf

Um sich optimal auf die späte Anstoßzeit vorzubereiten, hatte Hürzeler das Training am Donnerstag bereits auf den Abend gelegt. Dabei sollte auch Abwehrchef Eric Smith wieder einsteigen, der in den vergangenen Tagen nur Lauftraining absolviert hatte. Wenn der Schwede durchziehen kann, ist er natürlich ein Kandidat für die Startelf. Leart Paqarada wird sicherlich spielen können, sein reduziertes Training zuletzt war eine reine Vorsichtsmaßnahme nach leichten Problemen.

Ob Flügelflitzer Elias Saad nach seinem tollen Startelfdebüt gegen Arminia Bielefeld auch in Darmstadt in der Anfangsformation steht, wollte Hürzeler noch nicht sagen: „Er hat wie alle gut trainiert in der Woche, deshalb gibt es viele Optionen und er ist eine davon.“

Von Darmstadt schwärmt St. Paulis Trainer in höchsten Tönen: „Uns erwartet der kompletteste Gegner. Sie haben die Spielertypen, um alle Spielphasen gut zu beherrschen. Sie spielen sehr körperlich, können enorme Wucht erzeugen und haben eine enorme Mentalität. Es wird eine große Herausforderung.“

Dass bei optimalem Verlauf auch für den FC St. Pauli bei sechs Punkten Rückstand auf Platz drei noch etwas drin ist, „hat jeder Spieler im Kopf“. Aber unabhängig davon, ob es noch zum Relegationsplatz reicht, will Hürzeler die Saison optimal abschließen: „Wir wollen in diesen vier Spielen die maximale Ausbeute holen. Dann können wir nach der Saison schauen, wie stolz wir sein können.“