Hamburg. Die Kiezkicker müssen nach dem 1:2 gegen Braunschweig in den Derbymodus schalten. Wie die Stimmung bei der Mannschaft ist.
Still ruhte die Kollau. Also das Trainingszentrum des FC St. Pauli in Niendorf. Nur die Greenkeeper waren am Montag damit beschäftigt, den Rasen hübsch zu machen, damit die Profis am Dienstag wieder ihrer Arbeit mit dem Ball nachgehen können, um sich optimal auf das Derby gegen den HSV am Freitag (13.30 Uhr/Sky) vorbereiten zu können.
FC St. Pauli: Kiezkicker mit Jetzt-erst-recht-Stimmung
Der eine oder andere arbeitete zwar für sich im Kraftraum, aber sonst: Nichts. Auch das eigentlich übliche Auslaufen nach einem Spiel entfiel nach der 1:2-Niederlage vom Sonntag gegen Eintracht Braunschweig. „Das war so, damit wir den Jungs einmal in dieser Woche frei geben können“, erklärte Trainer Fabian Hürzeler, „wir wollen, dass sie im Kopf frisch sind und sich vom Spiel erholen können.“
Der Rückschlag gegen die Eintracht nach einer Serie von zehn Siegen in Folge ausgerechnet vor dem Derby hat die Kiezkicker zwar genervt, allzu tiefe Verunsicherung oder den Verlust von Selbstvertrauen scheint er aber nicht hervorgerufen zu haben. In der Kabine herrscht eher eine Jetzt-erst-recht-Stimmung. „Wir sind heiß auf das Derby und diese Niederlage ändert nichts an der Einstellung zu diesem Spiel“, betonte Marcel Hartel.
Daschner und Paqarada zeigen sich gelassen
Der eine oder andere Profi schien sogar damit gerechnet zu haben, dass es irgendwann eine Niederlage gibt. Deshalb war da zwar Enttäuschung, aber keine Niedergeschlagenheit oder Ähnliches. „Es ist ganz normal, dass man ein Spiel verliert“, erklärte Lukas Daschner, „Wir müssen den Kopf hoch nehmen, denn am Freitag ist ja schon das Derby.“ „Dass die Serie irgendwann reißen würde, war doch klar“, sagte auch Leart Paqarada.
Kämpferisch geht auch Co-Kapitän Jackson Irvine die Woche an. „Es war ein frustrierender Nachmittag, aber die Saison ist noch lang. Es sind noch viele Punkte zu holen“, sagte der Australier: „Mit der Mentalität gehen wir in die nächste Woche.“
Für Afolayan wird es das erste Stadtderby sein
Sein Kapitäns-Kollege Paqarada blickt ebenfalls trotzig-optimistisch Richtung Freitag: „Es geht schnell in die Vorbereitung auf den HSV. Das Derby kommt nie zur falschen Zeit. Was davor war, spielt bei diesem Spiel keine Rolle. Da ist die Einstellung das Einzige, was zählt.“
Die beiden haben bereits Erfahrung mit dem Stadtderby, für Stürmer Oladapo Afolayan wird das dagegen ein völlig neues Erlebnis. „Solch ein großes Derby habe ich noch nie gespielt“, sagte der Engländer, der in der Winterpause von den Bolton Wanderers gekommen war.
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„Wir hatten Derbys gegen Wigan, aber das ist in den Dimensionen nicht zu vergleichen. Ich freue mich auf diese Erfahrung“, meinte der Flügelflitzer, warnte aber auch: „Derbys sind immer sehr emotional, wir dürfen uns aber von den Emotionen nicht leiten lassen, sondern müssen konzentriert unseren Plan auf dem Platz verfolgen.“