Hamburg. Der Kiezclub will sich an der Kollau in Niendorf deutlich erweitern. Auf den Parteienstreit im Bezirk blickt man betont gelassen.

Die Erweiterung seines Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) und die Zusammenführung der beiden bisherigen Standorte an die Kollau in Niendorf ist beim FC St. Pauli weiterhin das größte Infrastrukturprojekt für die kommenden Jahre. Das wurde jetzt auch wieder auf der Mitgliederversammlung des gut 35.000 Mitglieder starken Vereins in diversen Redebeiträgen unter anderem von Präsident Oke Göttlich und der bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Sandra Schwedler sehr deutlich.

FC St. Pauli: Parteienstreit könnte Zeitplan für Trainingszentrum gefährden

Dabei stellte Göttlich klar, dass der Verein weiterhin von der Umsetzung des ersten Bauabschnitts im geplanten Zeitrahmen ausgeht. Bis Mitte kommenden Jahres sollen die baurechtlichen Voraussetzungen gegeben sein, damit bis Ende 2025 zwei neue Rasenplätze und ein zusätzliches Funktionsgebäude fertiggestellt sein können. Bekanntlich sollen diese Plätze auf dem von der Stadt bereits gepachteten Gelände zwischen der Straße Langenhorst und der Kollau entstehen, das bislang als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist.

Wie berichtet könnte dieser Zeitplan vor allem deshalb in Wanken geraten, weil Bezirksamtsleiter Kay Gätgens nur noch bis zum 5. Januar im Amt ist und wegen eines Parteienstreits zwischen der SPD und den Grünen in der Bezirksversammlung Eimsbüttel noch kein Nachfolger in Sicht ist.

Gätgens war neben Sportsenator Andy Grote und Finanzsenator Andreas Dressel (alle SPD) entscheidend an der NLZ-Planung beteiligt. „Nur weil zwei SPD-Senatoren und ein Bezirksamtsleiter sich mit dem FC St. Pauli auf ein Projekt geeinigt haben, bedeutet dies nicht, dass alle sofort jubeln und es ohne Rücksicht auf Verluste umgesetzt wird“, hatte jetzt der sportpolitische Sprecher der Eimsbütteler Grünen, Jan Koriath, erklärt.

FC St. Pauli: Oke Göttlich gibt sich betont gelassen

St. Paulis Präsident Oke Göttlich bleibt dennoch gelassen. „Wir entscheiden nicht, welche politischen Ämter wie besetzt werden. Wir halten uns an die Absprachen, die wir mit den Behörden und auch mit dem Bezirk bisher vereinbart haben“, betonte er. „Wir sind die ersten Schritte mit Stadt, Behörden und Bezirk gegangen.“

Der Verein werde jetzt erst einmal abwarten, wer neuer Bezirksamtsleiter wird. „Der FC St. Pauli ist auch nicht dafür bekannt, lautsprechermäßig durch die Gegend zu rennen, sondern in Ruhe mit den Personen, die dann im Amt sind, die Gespräche zu suchen.“ .