Al-Wakra. Jackson Irvine trägt beim FC St. Pauli selbst die Regenbogenbinde. Bei der WM wäre der Australier damit vorsichtiger.
St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine hat Verständnis dafür gezeigt, dass die europäischen Topteams im Zuge der angedrohten FIFA-Sanktionen bei der Fußball-WM auf die symbolträchtige „One-Love“-Armbinde verzichten. „Es sind sehr spät Änderungen gemacht worden, die den Teams nicht die Chance gegeben haben zu reagieren und die Spieler in schwierige Positionen gebracht haben“, sagte der australische Nationalspieler dem 1:4 im WM-Auftaktspiel gegen Weltmeister Frankreich. „Ich wäre bei meiner Spielweise in großen Schwierigkeiten, wenn ich schon vorher Gelb bekäme.“
Mehrere europäische Verbände hatten im September beschlossen, bei dem Turnier mit der „One-Love“-Armbinde aufzulaufen. Der Fußball-Weltverband FIFA hatte dies wenige Stunden vor dem Auftaktspiel der Engländer gegen den Iran untersagt. Bei Zuwiderhandlungen drohten demnach Gelbe Karten und weitere Sanktionen.
St.-Pauli-Kapitän Irvine: Binden-Thema wird WM begleiten
Die Maßnahme hat für einen Proteststurm gesorgt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will die Rechtmäßigkeit des Verbots prüfen lassen. Hamburgs Sportsenator Andy Grote lobte diesen Schritt und warf der FIFA eine „beispiellose Eskalation“ vor.
Irvine, der sich beim FC St. Pauli die Kapitänsbinde mit Verteidiger Leart Paqarada teilt, hat in der Vergangenheit stets eine klare Meinung vertreten. Beispielsweise trägt er bei den Hamburgern die Binde auch mitunter in Regenbogenfarben. Der Mittelfeldspieler geht davon aus, dass das Thema die WM in den nächsten Wochen noch begleiten wird.
St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich hatte der FIFA Machtmissbrauch vorgeworfen und von einer „Bankrotterklärung für den Fußball“ gesprochen. Die Hamburger Dragqueen Olivia Jones hatte an Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer appelliert, die Armbinde trotz des Verbots zu tragen.