Hamburg. Der Bundesliga-Absteiger kam am Mittwoch in Stuttgart mit 0:6 unter die Räder. Der Kiezclub zieht positive Energie aus dem DFB-Pokal.
Timo Schultz ist ein optimistischer Mensch, der lieber positiv nach vorne schaut als sich zu lange mit der Vergangenheit, die er eh nicht mehr ändern kann, aufzuhalten. Da überraschste es nicht, dass der Trainer des FC St. Pauli am Freitagmorgen die vielen positiven Dinge aus der unglücklichen 1:2-Niederlage nach Verlängerung im DFB-Pokal beim Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg hervorhob. "Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir uns für die Leistung belohnt hätten und der letzte Ball an den Pfosten geht. Aber jetzt ist das Spiel abgehakt und Bielefeld steht an", sagte der 44-Jährige.
St. Paulis Gegner erlebte Pokal-Debakel in Stuttgart
Und eben jene Bielefelder haben ihrerseits am Mittwoch ein Pokal-Fiasko par excellence erlebt. Der Bundesliga-Absteiger kassierte nach desolater Leistung ein 0:6 beim VfB Stuttgart. Dieser Auftritt passt irgendwie ins Bild einer Saison, die für die Ostwestfalen bisher katastrophal läuft. Statt vom Wiederaufstieg träumen zu dürfen, dümpelt der Traditionsverein mit lediglich acht Punkten aus zwölf Spielen im Tabellenkeller herum.
Alarmstufe Rot auf der Alm. "Ich ranke keine Gegner nach Tabellenregion. Ich betrachte das inhaltlich und nach Substanz. Sie verfügen über Qualität. In Stuttgart haben sie nicht gut ausgesehen, aber sie werden motiviert sein. Das Spiel gegen den VfB hat es für uns nicht einfacher gemacht", sagte Schultz, der sich doch zu einer kleinen Kampfansage hinreißen ließ. "Wir haben den Anspruch zu gewinnen – egal ob zu Hause oder auswärts."
St. Paulis Trainer Schultz grübelt über taktische Formation
Gerade letzteres ist in dieser Saison ein großes Problem. In der Fremde ist der Kiezclub noch ohne Sieg. In der Auswärtstabelle steht St. Pauli mit lediglich zwei Punkten aus sechs Spielen auf dem 16. Platz. Damit sich das ändert, grübelt Schultz derzeit noch an der perfekten Taktik gegen Bielefeld. "Es ist durchaus möglich, dass wir mit der Raute oder auch im 4-4-2 spielen werden. Wir sind in der Lage, mehrere Systeme zu spielen und können das je nach Personallage und Gegner wechseln", erklärte der St.-Pauli-Trainer.
Welches Personal zur Verfügung steht, ist noch nicht sicher. David Nemeth (Adduktoren) und Jakov Medic (Schulter) fallen sicher aus. Hinter einigen anderen Profis steht noch ein Fragezeichen. "Luca Zander und Carlo Boukhalfa sind im Teiltraining. Da kann man noch nicht absehen, ob es reicht bis Sonnabend. Manos Saliakas (war gesperrt gegen Freiburg Anm.Red) steht zur Verfügung. Medić wird uns länger nicht zur Verfügung stehen", so Schultz.
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Doch auch das wird die Zuversicht von Timo Schultz nicht trüben. Er denkt in Lösungen, nicht in Problemen. So ist er eben, der Trainer des FC St. Pauli.