Hamburg. Der Kiezclub blieb bislang hinter den Erwartungen zurück. In Regensburg soll der erste Auswärtssieg in dieser Spielzeit gelingen.

Der Blick auf die Tabelle bereitet dem FC St. Pauli in diesen Tagen wenig Freude. Zwei Siege, vier Unentschieden, zwei Niederlagen – macht unter dem Strich Platz zehn. Der ambitionierte Kiezclub, der eigentlich um die oberen Plätze mitspielen will, ist derzeit im biederen Zweitligamittelmaß versunken. In den vergangenen vier Spielen konnte St. Pauli lediglich drei Zähler einfahren.

"Zum Fußball gehören Ergebnisse dazu. Das wissen wir. Die Jungs geben ohne Ende Gas im Training. Den Trend nehmen wir wahr und wollen ihn umkehren", sagt Trainer Timo Schultz (45) vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) bei Jahn Regensburg.

St. Paulis Trainer Schultz fordert Mut seiner Spieler ein

Trotz der unbefriedigenden Ergebnisse will der gebürtige Ostfriese nicht alles über den Haufen werfen. Der Glaube an die eigene Spielidee und seine Spieler ist bei Schultz ungebrochen. "Wir sind eine Mannschaft, die aktiv sein will. Davon werden wir nicht abkehren. Unsere Stärke ist es, mutig zu sein. Wir fahren mit einem guten Gefühl hin und hoffentlich mit einem guten Gefühl weg", so Schultz kämpferisch.

Personell kann der St.-Pauli-Trainer in Regensburg nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Abwehrspieler Christopher Avevor (Aufbautraining), Nachwuchstalent Niklas Jessen (muskuläre Probleme) und der erkrankte Stürmer David Otto fehlen derzeit. Eine komfortable Situation für Schultz, der weiß, wie schwer die Aufgabe in Regensburg sein wird. "Sie werden eine schlagkräftige Truppe am Start haben. Sie definieren sich über eine körperliche Spielweise und machen auf den Außenbahnen richtig Dampf. Es geht darum, den Ball zu kontrollieren und unsere Stärken auf den Platz zu bringen", sagt Schultz, der mit seinem Team in der Fremde noch ohne Sieg in dieser Saison ist.

St. Pauli ist von den vielen Gegentoren genervt

Voller Selbstvertrauen wird auch der ehemalige Tabellenführer Jahn Regensburg nicht gerade auftreten. Die Oberpfälzer warten bereits seit sechs Spielen auf einen eigenen Treffer. Zudem fehlen mit dem rotgesperrten Steve Breitkreuz und Benedikt Gimber, der seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, zwei wichtige Spieler.

Trainer Schultz weiß, woran seine Spieler besonders arbeiten müssen. "Die Gegentore nerven uns alle, daran müssen wir auf dem Platz arbeiten. Die Anzahl der Chancen des Gegners im Ligavergleich ist schon sehr gering, die verbliebenen Situationen, die trotzdem entstehen, müssen wir auch noch wegverteidigen", fordert Schultz. Bislang mussten die Hamburger zwölf Gegentore schlucken.

Doch auch im Angriff hakt es nach den Abgängen von Daniel-Kofi Kyereh (SC Freiburg) und Guido Burgstaller (Rapid Wien) massiv. Bislang konnten die Hamburger in acht Partien 13 Treffer erzielen. "Es gibt schon die Möglichkeit, über die Videoanalyse in die Situationen nochmal reinzugehen und die Abläufe zu optimieren. Wir werden keinem Spieler mehr beibringen können, besser zu schießen, wir können aber daran arbeiten, sie immer wieder in die Situation zu bringen. Die Jungs haben Bock und ich bin mir sicher, dass sie in den nächsten Spielen wieder Tore schießen werden", so Schultz.

FC St. Pauli: Wiedersehen mit ehemaligen Weggefährten

Ganz sicher wird St. Pauli in Regensburg das eine oder andere bekannte Gesicht wiedertreffen. "Dejan Stojanović war zwar nur ein halbes Jahr hier, dafür war die kurze Zeit sehr erfolgreich. Es ist ein sehr gutes Miteinander auf einer persönlichen Ebene, wir haben tatsächlich ab und zu noch Kontakt. Christian Viet hat Anfang des Jahres noch bei uns mittrainiert, ich kenne ihn noch aus der Jugend. Er ist bei uns im Trainerteam noch gut vernetzt", erklärt Schultz.

Zudem arbeitet mit Roger Stilz der ehemalige Nachwuchschef von St. Pauli als Geschäftsführer in Regensburg. "Regensburg ist eine spannende Aufgabe, die sehr gut zu ihm passt. Wir hatten bei St. Pauli eine gute gemeinsame Zeit, in der wir beide viel Erfahrung sammeln konnten. Wir haben schon immer regelmäßig Kontakt. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit allen dreien", so der St.-Pauli-Trainer.