Rostock. Der FC St. Pauli enttäuschte bei der Niederlage in Rostock auf ganzer Linie – mit einer Ausnahme. Die Hamburger Profis in der Einzelkritik.

Als Hochsicherheitsspiel hatte die Polizei in Rostock das Spiel des FC Hansa gegen den FC St. Pauli eingestuft. Die Hamburger Profis schienen aber keinerlei Vorkehrungen getroffen zu haben: Sie ließen es immer wieder vor dem eigenen Tor brennen. Einige offenbarten bei der verdienten 0:2-Niederlage eine handfeste Formkrise. Die Einzelkritik.

Smarsch: Stellte im Hochsicherheitsspiel zwar kein Sicherheitsrisiko dar und war chancenlos bei den Gegentreffern. Zeigte aber weniger Präsenz als die Polizei im Stadion und war auch fußballerisch keine Bereicherung des Spielaufbaus.

Saliakas (bis 71.): Würde zwar den Lauftest für Polizisten locker bestehen, ging aber nicht als Wachmann auf der rechten Seite durch.

Zander (ab 71.): Sehr brav, aber vielleicht kommt demnächst seine Chance von Anfang an.

Nemeth (bis 71.): Fand Verhoeks Fallrückzieher so schön, dass er schon bei der Entstehung des artistischen Treffers begeistert zuschaute.

Der frühere St.-Pauli-Stürmer John Verhoek (M.) erzielte mit einem spektakulären Fallrückzieher das 2:0 für Hansa Rostock.
Der frühere St.-Pauli-Stürmer John Verhoek (M.) erzielte mit einem spektakulären Fallrückzieher das 2:0 für Hansa Rostock. © Getty Images | Cathrin Müller

Fazliji (ab 71.): Kam auch kaum über die Rolle des Zuschauers hinaus. Hatte kaum Möglichkeiten, sich ins Spiel einzubinden.

Medic: Hätte heute auch eine Hundertschaft anführen können, nach Wackelstart fast immer Sieger in den Zweikämpfen.

Paqarada: Als hätte er keinen Platz im Sonderzug nach Rostock bekommen. Ganz seltsames Spiel von St. Paulis sonst so zuverlässigem Star. Kaum einer seiner Bälle kam an.

St.-Pauli-Einzelkritik: Hartel war in Rostock noch der Beste

Irvine: So, wie der Entlastungszug aus Kapazitätsgründen nicht fuhr, sorgte auch der Co-Kapitän für wenig Entlastung und Druck nach vorn.

Smith (bis 77.): Passsicher, defensiv solide, gab wenig zu meckern.

Boukhalfa (ab 77.): Was soll’s in einer Viertelstunde zu meckern geben?

Daschner: Ließ auf seine beste Partie für St. Pauli seine schwächste folgen. Völlig ineffektiv, nie ins Spiel eingebunden.

Hartel: Selbst in einem schwachen Kollektiv muss irgendjemand ja der Beste sein.

Matanovic (bis 40.): Harmloser als der Ultrablock in Ingolstadt. Dazu zweikampfschwach. Die Auswechslung noch vor der Halbzeit sagt alles über seine Leistung aus. Spätestens jetzt in einer amtlichen Formkrise.

Amenyido (ab 40.): Sorgte nicht für den erhofften Impuls nach seiner frühen Einwechslung. Hat zu wenig Rhythmus.

Eggestein (bis 77.): Der Doppeltorschütze der Vorwoche wurde von Rostocks Verteidigung eingekesselt und konnte sich nicht befreien.

Otto (ab 77.): Kam nicht in die Position, sich einen nennenswerten Abschluss zu erarbeiten. Was ihn aber nicht negativ von Matanovic abhebt.