Hamburg. Am Sonntag steigt im Millerntor-Stadion das zweite Heimspiel der Saison. Dabei werden die Profis in einem besonderen Shirt spielen.

Wenn die Profis des FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) im Millerntor-Stadion gegen den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg auflaufen, werden sie ein Sondertrikot tragen. Dort, wo andere Mannschaften Sterne für gewonnene Meisterschaften über ihrem Logo aufgestickt haben, wird beim Kiezclub ein anderes wichtiges Symbol zu sehen sein. "Wo bei anderen Clubs der Meisterstern prangt, strahlt bei uns das Sternchen des Nordens“, sagt Präsident Oke Göttlich.

Sondertrikot: St. Pauli will auf das Thema Gendern aufmerksam machen

Die Titelausbeute ist bei dem 1910 gegründeten Verein äußerst überschaubar, ganz im Gegensatz zur politischen und sozialen Meinungsstärke. "Bereits seit zwei Jahren ist unsere Satzung gegendert, im Sprach- und Schriftverkehr nutzen wir den Genderstern regelmäßig. Für uns ist das mittlerweile Alltag. Man erkennt aber an einigen Meinungsäußerungen in der Genderdiskussion deutlich, wie nötig das Ganze nach wie vor ist“, so Göttlich.

Sondertrikot: DFL erlaubt besondere Spielkleidung

Das Trikot ist Teil der diesjährigen Saisonkampagne beim FC St. Pauli. Bereits auf Dauerkarten und anderen Kommunikationsflächen arbeitet der Verein mit dem Genderstern. "Der Genderstern ist eine Abwandlung der Sterne im Vereinswappen, mit einem grafischen Kniff wirkt es aber auch wie ein Fußball und verdeutlicht so sinnbildlich die Kombination aus sozialpolitischem Statement und Fußballverein“, sagt Christian Prüß, Leiter Creative Marketing bei St. Pauli.

Möglich wird das Tragen des Sondertrikots durch eine neue Richtlinie der Deutschen Fußball-Liga, die besagt, dass Spieler – sofern es um die Themen Diversität und Nachhaltigkeit geht – besondere Spielkleidung in den Pflichtspielen tragen dürfen.

Der FC St. Pauli wird die Genderstern-Trikots in limitierter Auflage im Fanshop verkaufen. Der Erlös geht an die Initiative PINKSTINKS, die sich gegen Sexismus und Homophobie einsetzt.