Hamburg. Himmelmann, Schneider, Buchtmann und Zehir halten sich gemeinsam fit: Alle sind zur Zeit vereinslos und suchen einen neuen Arbeitgeber.
Es ist eine illustre Gruppe, die da nahezu täglich auf einem Rasenplatz kurz vor der Hamburger Stadtgrenze mit dem Ball dribbelt, Pässe spielt, Flanken trainiert und auf das Tor schießt. Zusammen haben die vier Fußballprofis 446 Zweitligaspiele bestritten. Zudem haben sie drei Dinge gemeinsam: Sie waren jeweils über mehrere Jahre Fußballprofis des FC St. Pauli, suchen derzeit einen neuen Arbeitgeber und haben ihr Domizil immer noch in Hamburg und Umgebung.
Torwart Robin Himmelmann (33), die Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann (30) und Ersin Zehir (24) sowie Stürmer Jan-Marc Schneider (28) halten sich gemeinsam fit, damit sie auch körperlich bereit sind, wenn sich ein Verein meldet und sich so für sie eine neue Möglichkeit ergibt, ins Ligageschehen einzugreifen.
FC St. Pauli: Quartett postet regelmäßig Bilder
Regelmäßig postet das Quartett auf Instagram Bilder von den gemeinsamen Einheiten. Erstmals spricht jetzt im Abendblatt Robin Himmelmann über die muntere Trainingsgruppe, deren Ziel darin besteht, sich bald wieder auflösen zu können.
„Buchti hat Kontakt mit mir aufgenommen, als er gesehen hatte, dass ich um die Alster gelaufen bin. Dann haben wir gemeinsam in der Kaifu-Lodge trainiert. Dabei kam der Gedanke, dass es cool wäre, wenn wir auch auf dem Platz mit dem Ball wieder etwas machen könnten“, berichtet Himmelmann über das Zustandekommen. Gesagt, getan – zu Beginn stellte der SC Sperber in Alsterdorf seinen Platz zur Verfügung. Jan-Marc Schneider und Ersin Zehir schlossen sich dem Duo schnell an, sodass ein sinnvolles Kleingruppentraining möglich war.
Quartett trainiert "sehr intensiv"
Weil der Platz des SC Sperber renoviert werden musste, war eine andere Lösung nötig. Die wurde jetzt im Nordwesten Hamburgs gefunden. „Wir haben einen groben Plan, was wir jeden Tag machen wollen. Jeder bringt seine Ideen mit ein. Ab und zu schnappe ich mir den einen oder anderen, der dann als Torwarttrainer agiert“, erzählt Himmelmann. „Da die Gruppe so klein ist, trainieren wir sehr intensiv. Es gibt nur ganz wenige Pausen. Ich denke, dass wir körperlich in einem sehr guten Zustand sind“, sagt St. Paulis langjähriger Stammtorwart.
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Gleichzeitig räumt er ein, dass es „schon ein komisches Gefühl“ ist, ohne aktuellen Verein zu sein, obwohl zumindest die Zweite Liga ihren Spielbetrieb schon wieder aufgenommen hat. „Es war mir aber klar, dass es in diesem Sommer Geduld erfordern würde, einen neuen Arbeitgeber zu finden“, sagt Himmelmann, der zuletzt in Belgien beim KAS Eupen unter Vertrag stand. Noch bis Ende August läuft die aktuelle Transferperiode. Ihre Kaderplanungen haben die Proficlubs hierzulande und im europäischen Ausland längst noch nicht abgeschlossen.
FC St. Pauli: Himmelmann offen fürs Ausland
„Ich bin zuversichtlich, dass demnächst noch Bewegung in das Transfergeschehen kommt und auch Spieler mit einer gewissen Erfahrung gefragt sein werden“, sagt Himmelmann, der 179 Zweitligaspiele bestritten hat. Noch zehn Einsätze mehr hat sein langjähriger St.-Pauli-Mitspieler Christopher Buchtmann zu bieten. „Mich würde es durchaus reizen, wieder ins Ausland zu gehen. Belgien war schon eine sehr interessante Erfahrung. Aber auch in Deutschland halte ich Augen und Ohren offen“, sagt Himmelmann. Erst einmal aber geht es wieder zum Training mit den anderen Ex-St.-Paulianern.
St. Paulis Präsident Oke Göttlich (46) kandidiert bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am 17. August in Dortmund erneut für einen Platz im Präsidium des Liga-Verbandes, in das er vor drei Jahren erstmals gewählt wurde.