Hamburg. Der Kiezclub verpflichtet einen Defensivspieler aus St. Gallen – und ordnet die Lage vor dem Auftakt gegen Nürnberg ein.

Unter deutlich anderen Vorzeichen als vor einem Jahr startet der FC St. Pauli am Sonnabend (13 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg in die neue Zweitligasaison. Hatten vor Jahresfrist viele Experten das Team vom Millerntor nach seiner starken Rückrunde zuvor als Mitfavoriten gehandelt und damit lange Zeit völlig richtig gelegen, so fehlt jetzt St. Pauli meist in der Auflistung der Anwärter auf einen Spitzenplatz.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die schwache Rückrunde, das Verspielen der seit Jahren größten Aufstiegschance, der Verlust mehrerer Leistungsträger und die Zweifel, ob die bisher neu verpflichteten Spieler wieder so gut einschlagen werden, wie es zuletzt zugegebenermaßen viele der von Sportchef Andreas Bornemann geholten Profis getan haben.

„Wir sind im Gegensatz zu einigen anderen Mannschaften nicht in vorderster Linie, was das Nennen von Favoriten angeht“, hat auch Trainer Timo Schultz erkannt. „Ich habe keine Lust, den Spielern, nachzutrauern, die uns verlassen haben. Ich freue mich lieber auf die, die da sind.“

FC St. Pauli holt Betim Fazliji

Ganz anders wird aktuell St. Paulis erster Gegner eingeschätzt. Nachdem auch die Nürnberger in der vergangenen Saison ihre kleine Aufstiegschance nicht genutzt und die Saison letztlich als Tabellenachter abgeschlossen hatten, reagierten sie mit einer Transferoffensive. Gleich acht zum Teil namhafte neue Profis lockten Sportvorstand Dieter Hecking und Sportchef Olaf Rebbe an den Valznerweiher. Vor allem die Stürmer Christoph Daferner (Dynamo Dresden) und Kwadwo Duah (FC St. Gallen) schüren hohe Erwartungen und dürften auch beim Auftakt am Millerntor bei Trainer Robert Klauß erste Wahl sein. Hinzu kommt der vom HSV geholte Rechtsverteidiger Jan Gyamerah.

Am Freitag wurde aber auch der FC St. Pauli auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv und verpflichtete wie erwartet den 23 Jahre alten Defensiv-Allrounder Betim Fazliji vom Schweizer Erstligisten FC St. Gallen. Die Ablöseverhandlungen hatten sich länger hingezogen, jetzt sollen rund 800.000 Euro plus etwaige Bonuszahlungen fällig werden.

Betim Fazliji (23) kann auf verschiedenen Positionen spielen.
Betim Fazliji (23) kann auf verschiedenen Positionen spielen. © WITTERS | MartinMeienberger

„Er kann verschiedene Positionen in der Viererkette ausfüllen, fühlt sich aber auch im defensiven Mittelfeld zu Hause. Er hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert und Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln können“, sagte Bornemann über Fazliji, der 14 Länderspiele für das Nationalteam des Kosovo bestritten hat und auch einen Schweizer Pass besitzt.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

  • FC St. Pauli: Smarsch – Saliakas, Dzwigala, Medic, Paqarada – Smith – Irvine, Hartel – Daschner – Matanovic, Eggestein.
  • 1. FC Nürnberg: Mathenia – Gyamerah, Schindler, Sörensen, Handwerker – Geis, Nürnberger – Tempelmann, Möller Daehli – Daferner, Duah.