Hamburg. Der Kiezclub spricht Bornemann das Vertrauen aus. Präsident Oke Göttlich lobt die positive Entwicklung unter dem Sportchef.
Während die Vorbereitungen des FC St. Pauli auf die Generalprobe gegen Hertha BSC (Sa, 16 Uhr/Sport 1) und den Saisonstart gegen Holstein Kiel (25. Juli, 13.30 Uhr/Sky) auf Hochtouren laufen, vermeldete der Verein Neuigkeiten aus der Führungsetage: Der Vertrag von Sportchef Andres Bornemann wird verlängert. „Er hat eine Entwicklung vorangetrieben, die während anspruchsvollster Zeiten in vielen Bereichen unseres Profiteams positiv Einfluss nimmt“, sagte Präsident Oke Göttlich. „Die vergangene schwierige Saison hat gezeigt, dass sich das Bekenntnis zu Kontinuität bezahlt macht.“ Angaben zur Vertragslaufzeit machte der Verein nicht.
In den Genuss einer vorzeitigen Vertragsverlängerung kam im Februar 2019 auch Bornemanns Vorgänger Uwe Stöver. Knapp zwei Monate später musste der heutige Sportdirektor von Holstein Kiel jedoch gehen. Dass Bornemann nach der überdurchschnittlichen Rückrunde und seinen bisher getätigten Transfers (inklusive der Verpflichtung von Trainer Timo Schultz) Ähnliches widerfährt, ist jedoch unwahrscheinlich.
Zwei Jahre ist es her, dass Bornemann aus Nürnberg nach Hamburg kam. Seitdem hat sich bei St. Pauli personell einiges verändert. Während Vorgänger Stöver in seinen eineinhalb Jahren Amtszeit gleich acht Spieler mit einem neuen Kontrakt ausstattete (nur Christopher Avevor, Philipp Ziereis und Christopher Buchtmann sind noch da), verlängerte Bornemann nur den Vertrag von Luis Coordes. Sebastian Ohlssons Vertrag verlängerte sich automatisch, mit James Lawrence und Eric Smith wurden zwei Leihspieler fest verpflichtet.
So viel Bornemann steckt in St. Pauli
Stattdessen bewies der 49-Jährige bei seinen Leihgeschäften stets ein glückliches Händchen. Waren es 2019 noch Spieler wie Leo Östigard und Viktor Gyökeres (Brighton & Hove Albion), mit denen Bornemann den Kader zumindest vorübergehend verstärkte, lotste der Sportchef in der vergangenen Saison mit Torwart Dejan Stojanovic, Rodrigo Zalazar und Omar Marmoush gleich drei absolute Leistungsträger auf den Kiez.
Auch Bornemanns fest verpflichtete Spieler entpuppten sich nahezu allesamt als ein Gewinn für die Mannschaft. Für die Saison 2020/21 holte der Sportchef mit Dennis Smarsch eine junge Alternative auf der Torwartposition, mit Leart Paqarada einen offensivstarken Linksverteidiger. In Daniel-Kofi Kyereh hat St. Pauli seinen kreativen Spieler im Mittelfeld gefunden, mit Guido Burgstaller eine echte „Neun“, die verlässlich trifft. Afeez Aremu hat zudem gute Chancen, gegen Kiel als Sechser in der Startelf zu stehen. Und auch Simon Makienok, Maximilian Dittgen und Lukas Daschner drängen in die erste Elf.
Mehr zum Club:
- St. Paulis Sehnsucht nach einer überzeugenden Nummer eins
- Timo Schultz: „Es war ein Crashkurs von einem Jahr“
Hinzu kommen die Neuzugänge dieser Saison. Während Jackson Irvine (Trainingsrückstand) und Etienne Amenyido (Achillessehne) wohl den Saisonstart verpassen, dürften mit Jakov Medic und Torwart Nikola Vasilj zwei der in diesem Transferfenster geholten Spieler gegen Kiel in der Startelf stehen. Gut möglich, dass dies mindestens sieben Spieler tun, die unter Bornemann nach Hamburg wechselten. Doch Bornemann hat noch viel mehr vor: „Wir haben ein gemeinsames Konzept, und ich habe große Freude daran, unsere Ideen für die Zukunft des Vereins umzusetzen.“