Hamburg. Die Hamburger hängen den Ligaprimus aus München und den HSV deutlich ab. Aber wie ist das nur möglich? Eine Erklärung.
Sportlich hinkt der FC St. Pauli den eigenen Ansprüchen zurzeit weit hinterher. An seiner bundesweiten Beliebtheit hat der Hamburger Kultclub aber trotz acht sieglosen Spielen in Serie und dem Absturz auf Platz 15 nicht verloren. Laut einer Fußballstudie der TU Braunschweig verfügt St. Pauli über die drittstärkste Vereinsmarke unter allen Erst- und Zweitligisten. Damit liegt der Kiezclub sogar deutlich vor dem FC Bayern, der nur auf Rang elf landet.
Der HSV gewinnt im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Sympathie und reiht sich auf einem soliden zwölften Rang ein – das bedeutet eine Verbesserung um zwölf Plätze. "Das Motto 'Alles auf Neustart' scheint sich für den HSV zu bewähren", heißt es in der offiziellen Mitteilung der Studie.
Wie St. Pauli vorm FC Bayern landet
Markenmeister ist im Übrigen zum achten Mal in Folge Borussia Dortmund vor Borussia Mönchengladbach geworden. Doch wie kann der FC St. Pauli in einem Vereinsmarkenranking deutlich besser abschneiden als Branchenprimus Bayern München?
Zunächst einmal fließen die Vereinsbekanntheit sowie -beliebtheit in die Wertung der Studie mit ein. In einer repräsentativen Umfrage wurden 4.169 Einwohnern aller Bundesländer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt, wie sie die Vereine wahrnehmen – sowohl sportlich als auch von der Sympathie her. Dabei gilt es zu beachten, dass die Bayern wohl so sehr polarisieren wie kein anderer Club in Deutschland.
"Entweder man ist Fan oder man ist einfach dagegen. Und das, weil sie in ihrer Außenwirkung als unsympathisch
bewertet werden und nicht, weil man ihnen die spielerische Qualität abspricht", sagt Professor David Woisetschläger von der TU Braunschweig. Und somit gelingt es dem FC St. Pauli einmal in der Tabelle vor dem FC Bayern zu landen – auch wenn es sich hierbei um ein Markenranking handelt.