Hamburg. Hater beschimpfen den Hamburger Zweitligisten bei Twitter und Facebook als Terrorunterstützer. Wie der Verein reagiert.
Nach dem Rauswurf seines türkischen Angreifers Cenk Sahin schlägt dem FC St. Pauli in den sozialen Netzwerken die Wut türkischer Trolle entgegen. Eine Twitter-Meldung zum Sieg der zweiten Mannschaft etwa nutzten am Sonntag Dutzende User, um den Hamburger Zweitligaclub übel zu beschimpfen und der Terrorunterstützung zu bezichtigen.
Gepostet wurden unter anderem Bilder von Adolf Hitler und von salutierenden türkischen Nationalspielern. Auch bei Facebook wurden offizielle Posts des Clubs massenhaft mit primitiven Beleidigungen und nationalistischen Botschaften kommentiert. Auffällig: Die wenigsten Hater gaben sich namentlich oder bildlich zu erkennen – ein deutliches Indiz, dass es sich bei ihnen nicht um echte Personen handelt.
FC St. Pauli reagiert auf Hassbotschaften
Der FC St. Pauli hat inzwischen auf die Flutung seiner Kanäle reagiert – mit einer guten Portion Ironie.
Auf der Facebook-Seite der Kiezkicker heißt es: „Dasselbe Spiel wie letzte Woche: Bedrohungen, Beleidigungen, Spam, militaristischer und nationalistischer Quatsch haben hier keinen Platz.“ Viele Kommentare hat der Club inzwischen gelöscht.
Sahin hatte vorvergangene Woche via Instagram seine Sympathie für die Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien bekundet. Der FC St. Pauli stellte seinen Rechtsaußen daraufhin frei. Inzwischen trainiert Sahin beim türkischen Vizemeister Basaksehir Istanbul. Im Winter könnte der offizielle Wechsel zum Lieblingsclub von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erfolgen.
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In der EM-Qualifikation hatten türkische Nationalspieler kürzlich durch ihren Militärgruß-Jubel für einen Eklat gesorgt. Der europäische Verband Uefa hatte daraufhin ein Verfahren gegen den türkischen Verband eingeleitet.