Hamburg. Der deutsche und der englische Zweitligist wollten voneinander profitieren. Das hat nur im Ansatz funktioniert.

Die erste deutsch-englische Kooperation zweier Profifußballvereine ist Geschichte: Der FC St. Pauli und Stoke City haben ihre Partnerschaft nach gut zwei Jahren offiziell beendet. Zu diesem Ergebnis seien der zum 30. September ausgeschiedene St.-Pauli-Geschäftsführer Andreas Rettig und Projektleiter Ewald Lienen bei einem Treffen mit City-Verantwortlichen in Stoke-on-Trent gekommen.

"Aufgrund von Personalwechseln auf der Führungsebene und sportlichen Entwicklungen in beiden Vereinen haben wir uns (…) entschieden, die Partnerschaft nicht weiterzuführen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Zweitligaclubs. Ursprünglich wollte St. Pauli vor allem sportlich profitieren, der damalige Erstligist Stoke City im Gegenzug bei der Vermarktung von den Hamburgern lernen.

St. Paulis Kooperation mit Stoke funktionierte nur punktuell

Tatsächlich haben sich die Voraussetzungen inzwischen grundlegend verändert. Stoke City stieg 2018 aus der Premier League ab und bewegt sich damit sportlich auf ähnlichem Niveau wie der FC St. Pauli. Und die Trainer von damals, Olaf Janßen und Mark Hughes, sind längst nicht mehr im Amt.

Gelebt wurde die Partnerschaft nur punktuell: 2017 und 2018 hat der FC St. Pauli mit einem Freundschaftsspiel gegen die Engländer die Saison eröffnet. Der einzige Spieler, den St. Pauli von Stoke auslieh, hinterließ keinen nachhaltigen Eindruck: Thibaud Verlinden (20) kam nur in der Regionalliga Nord zum EInsatz. Der belgische Rechtsaußen spielt inzwischen für die Bolton Wanderers in der dritten englischen Liga.

Austausch soll weitergehen

Sehr viel enger war zuletzt St. Paulis Austausch mit Brighton & Hove Albion – auch ohne offizielle Partnerschaft. Der Premier-League-Club hat in dieser Saison Innenverteidiger Leo Östigard und Stürmer Viktor Gyökeres an die Hamburger verliehen.

Immerhin: Durch die Kooperation zwischen dem FC St. Pauli und Stoke City hätten sich "beide Vereine näher kennengelernt und konnten positive Effekte erzielen", heißt es in der Mitteilung. Trainer und Mitarbeiter hätten sich bei gegenseitigen Besuchen ausgetauscht. Dies wolle man in Zukunft "zu bestimmten Themen" auch weiterhin tun.