Hamburg. Seit seine Oberschenkelzerrung auskuriert ist und er sich wieder in Wettkampfform gebracht hat, ist Dimitrios Diamantakos gesetzt.

Als Dimitrios Diaman­takos am Donnerstag zum Gespräch kommt, stellt er die erste Frage: „Auf Deutsch?“ Ja, der Grieche in Diensten des FC St. Pauli soll es erst einmal auf Deutsch versuchen. Der 26 Jahre alte Stürmer lächelt, wie er es so oft tut. Er weiß, dass es für ihn ein bisschen anstrengender wird, als wenn er englisch oder gar griechisch sprechen dürfte. Andererseits scheint er auch ein bisschen stolz zu sein, zeigen zu können, was er im regelmäßigen, vom Verein organisierten Unterricht gelernt hat, seit er Ende Januar 2018 zu St. Pauli gekommen ist.

Er war seinerzeit der erste Zugang unter dem damals noch neuen Trainer Markus Kauczinski. Beide kannten sich aus der gemeinsamen Zeit beim Karlsruher SC. Eine Stammplatz-Garantie hatte er bei St. Pauli dennoch nicht. Oft musste er sich mit der Jokerrolle abfinden, wenn er überhaupt eingewechselt wurde.

Bei Luhukay ist Diaman­takos gesetzt

Beim neuen Trainer Jos Luhukay stellt sich die Situation derzeit deutlich anders dar. Seit er seine jüngste Oberschenkelzerrung auskuriert und sich wieder in Wettkampfform gebracht hat, ist er bei Luhukay gesetzt. Und er zahlt zurück. Bei seinem Comeback erzielte er beim 4:3 gegen Regensburg das erste Tor seines Teams, ebenso traf er danach beim 1:2 in Dresden und schloss mit insgesamt sechs Saisontreffern zu den intern Führenden Henk Veerman und Alexander Meier auf.

„Für eine ganze Saison sind sechs Tore zu wenig“, stellt Diamantakos, der einen harten und präzisen Schuss mit dem linken Fuß hat und zu den schnellsten Spielern der Liga gehört, nüchtern klar. In der Winterpause hatte er sich noch eine Saisonausbeute von mindestens zehn Treffern vorgenommen. „Ein Spiel habe ich ja noch“, sagt er dazu und muss wieder einmal grinsen.

Aus Fehlern gelernt

Am Sonntag (15.30 Uhr) steht bei der SpVgg Greuther Fürth das letzte Saisonspiel an. Alles spricht dafür, dass Diamantakos auch dann wieder erste Wahl sein wird. Mit seinem hohen Tempo und seiner Robustheit im Zweikampf ist er ideal dafür geeignet, die gegnerischen Akteure inklusive des Torwarts beim Spielaufbau in deren eigener Hälfte entscheidend zu stören. Dazu ist er für ein schnelles Spiel nach vorn geradezu prädestiniert. Zuletzt schloss er in Dresden solch einen Angriff mit einem Treffer ab.

Anfang des Jahres hatte er beim 1:2 in Darmstadt noch zwei Großchancen in ähnlichen Situationen vergeben und verpasst, die 1:0-Führung auszubauen. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt“, sagt er jetzt. Am Ende des Gesprächs fällt die Bewertung seines deutschen Sprachvermögens positiv aus – alles verstanden, alles gut und präzise beantwortet.