Hamburg. Der Rettig-Vertraute Andreas Bornemann soll noch in dieser Woche vorgestellt werden. Besuch vom FC Buffalo, Meier angeschlagen.
Die Entscheidung ist offenbar gefallen. Andreas Bornemann soll neuer Sportchef des FC St. Pauli werden, auch wenn sich die Verantwortlichen des Clubs vom Millerntor offiziell noch zurückhalten. Am Montag berichtete zuerst der „Kicker“, Bornemann habe sich mit dem FC St. Pauli geeinigt. Die Präsentation des 47-Jährige solle noch in dieser Woche erfolgen.
Eine Bestätigung dieser Meldung gab es von St. Pauli am Montag noch nicht. „Der Verein äußert sich nicht dazu“, sagte Präsident Oke Göttlich auf eine entsprechende Nachfrage des Abendblattes. Dies ist beim Kiezclub nicht ungewöhnlich, auch wenn Verpflichtungen von neuen Funktionsträgern oder Profispielern de facto schon feststehen.
Bornemann und Rettig kennen sich gut
Andreas Bornemann galt schon seit geraumer Zeit als heißer Kandidat für die Nachfolge von Uwe Stöver, der am 10. April zusammen mit Cheftrainer Markus Kauczinski beurlaubt worden war. Seither hatte zum zweiten Mal nach 2017 St. Paulis kaufmännischer Geschäftsführer Andreas Rettig kommissarisch die Aufgaben des Sportchef zusätzlich zu seiner eigentlichen Tätigkeit übernommen.
Auch an der Suche seines Nachfolgers auf der Sportchef-Position dürfte er mindestens in beratender Funktion aktiv mitgewirkt haben. Schließlich ist Bornemann für Rettig alles andere als ein Unbekannter. Als Rettig als Manager beim SC Freiburg tätig war, war Bornemann zunächst Spieler und danach von 2000 bis 2002 Leiter der auch von Rettig aufgebauten und bundesweit bekannt gewordenen Freiburger Fußballschule. Am 21. Februar 2002 wurde Bornemann dann sogar Nachfolger von Rettig, der zum 1. FC Köln wechselte, als Manager.
Parallelen zum Schicksal Stövers
Zuletzt arbeitete Andreas Bornemann von September 2015 bis zum Februar dieses Jahres als Sport-Vorstand beim Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Weil er sich trotz der sportlichen Erfolglosigkeit gegen die Trennung von Trainer Michael Köllner einsetzte, wurde er vom FCN-Aufsichtsrat entlassen.
Dies ist eine gewisse Parallele zu St. Paulis Trennung von Uwe Stöver, der auch an Markus Kauczinski festhalten wollte, während Präsidium und Aufsichtsrat die Trennung vom Trainer beschlossen hatten.
Trainingsbesuch vom FC Buffalo
Unterdessen bekam der FC St. Pauli am Montag Besuch vom FC Buffalo. Die Spieler schauten am frühen Nachmittag kurz beim Training zu. An diesem Mittwoch (18 Uhr) bestreitet das Team ein Testspiel gegen St. Paulis U-23-Team. Am 25. Mai wird dann St. Paulis Profimannschaft zum Abschluss ihrer zweiten, knapp eine Woche langen USA-Reise gegen das Team aus dem Bundesstaat New York zu einem Freundschaftsspiel antreten. Der FC Buffalo spielt in der National Premier Soccer League, die als vierthöchste Spielklasse in den USA gilt.
Alex Meier muss Training abbrechen
Zu den Personalien: Eine MRT-Untersuchung bei Offensivspieler Ryo Miyaichi, der am Freitagabend beim 1:2 in Dresden wegen einer Fuß-Verletzung ausgewechselt werden musste, ergab, dass keine Bänder oder Knochen beschädigt sind. Dennoch trainierte der Japaner am Montag individuell. Nur Teile des Mannschaftstrainings absolvierten Finn Ole Becker, Jan Phillip Kalla und Dimitrios Diamantakos aus Gründen der Belastungssteuerung. Stürmer Alexander Meier brach das Training mit Fußproblemen vorzeitig ab.