Oliva Nova/Hamburg. Verteidiger verletzt sich an Kreuzband und Innenmeniskus. St. Pauli könnte neue Spieler holen – auch auf einer anderen Position.
Die Knieverletzung von Philipp Ziereis überschattete am Mittwoch den 3:2 (1:1)-Sieg des FC St. Pauli im Testspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Beim Match über zweimal 60 Minuten blieb der Stamm-Innenverteidiger nach einem Zweikampf im Strafraum mit starken Schmerzen liegen, wurde lange behandelt und umgehend zur MRT-Untersuchung gefahren.
Er hat sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie einen Riss des Innenmeniskus im rechten Knie zugezogen, teilte der FC St. Pauli mit. Ziereis war am Donnerstagmorgen nach Deutschland zurückgeflogen, wo er nach einer Untersuchung durch Kniespezialist Josef Harrer in Regensburg die schockierende Diagnose erfuhr. Voraussichtlich wird der Innenverteidiger am kommenden Montag in Regensburg operiert.
"Das ist natürlich schade, besonders für ihn. Ich denke aber, wir können das kompensieren", sagte St. Paulis Trainer Markus Kauczinski in einer ersten Reaktion. Für Ziereis kam Florian Carstens in die Partie gegen Wehen, in der Luca Zander (14.), Neuzugang Alexander Meier (47.) und Sami Allagui (119.) per Strafstoß die Treffer für den Kiezclub erzielten. "Er hat wieder ein gutes Spiel gemacht", sagte Kauczinski über Talent Carstens.
Kauczinski zählt Alternativen für Ziereis auf
Bange ist dem Coach nicht. "Wir können auch Marvin Knoll auf die Innenverteidiger-Position zurückziehen. Zudem ist Marc Hornschuh auf einem guten Weg", sagte Kauczinski vor dem Rückflug aus Oliva Nova. "Auch Jan-Philipp Kalla hat schon Innenverteidiger gespielt. Und auch Brian Koglin hat es gegen Wehen Wiesbaden ordentlich gemacht."
Nach Abendblatt-Informationen ist es dennoch nicht ausgeschlossen, dass St. Pauli nun noch einmal nach einem Ersatz Ausschau hält. Auf der Außenbahn könnte Sportchef Uwe Stöver indes ebenfalls einen neuen Spieler an Land ziehen. Wie der "Kicker" (Donnerstag) berichtet, sollen die Hamburg kurz vor der Verpflichtung des Leverkusener Talents Jakub Bednarczyk stehen.
Bayer-Talent Bednarczyk vor Unterschrift?
Bei Bayer läuft der Vertrag des 20 Jahre alten polnischen U-Nationalspielers zum Saisonende aus. In der Profi-Mannschaft konnte sich Bednarczyk bislang nicht durchsetzen. Unter Trainer Heiko Herrlich kam der offensiv und defensiv auf beiden Flügeln einsetzbare Allrounder lediglich zu einem Einsatz in der Europa League, als er beim 5:1-Sieg bei AEK Larnaka eingewechselt wurde.
St. Pauli beendet am Donnerstag sein Winter-Trainingslager in Oliva und kehrt nach Hamburg zurück. Beim einwöchigen Spanien-Aufenthalt stand für den Tabellen-Dritten laut Kauczinski in zehn Trainingseinheiten "die Arbeit im taktischen Bereich und am Spielsystem“ im Vordergrund. Das erste Pflichtspiel des Jahres bestreitet St. Pauli am Dienstag, den 29. Januar bei Darmstadt 98 (20.30 Uhr).