Hamburg. Die Vertragsunterschrift des Publikumslieblings ist nur noch eine Frage der Zeit. Fan-Sprecher erklärt das Phänomen Alex Meier.

Die erlösende Nachricht für die Fans ließ auch am Mittwoch auf sich warten. Kein weißer Rauch am strahlend blauen Winterhimmel über der Geschäftsstelle im Millerntorstadion. Der neue, alte Sturm-Messias Alexander Meier hat noch nicht seine Unterschrift unter das Vertragsangebot des FC St. Pauli gesetzt. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit. Der Transfer soll sich in den letzten Zügen befinden. Spätestens Freitag dürfte die Rückkehr des 1,96 Meter großen Profis, der bereits von 2001 bis 2003 für den Kiezclub auflief, perfekt sein.

Die Vorfreude auf den „Fußball-Gott“, der als solcher bei den Fans seines Ex-Clubs Eintracht Frankfurt vergöttert wurde, ist beim Anhang des FC St. Pauli aber schon jetzt riesengroß. In den sozialen Netzwerken häufen sich täglich die positiven Kommentare. „Alex Meier sorgt bei jedem Zweitligisten im gegnerischen Strafraum für Respekt und Alarm. Hoffe, es klappt“, schreibt beispielsweise „Doylewolf“ im Internetforum des Kiezclubs. Auch Forumsmitglied „wfrosch“ freut sich auf die Rückkehr von Meier: „Meier ist vor dem Tor ein Killer, das wird er nicht verlernen. Vor vier Jahren noch Torschützenkönig in der BL, obwohl er viele Spiele mit Knie-OP ausfiel“.

Die meisten Fans sehen Meier als Gewinn

Die Skepsis der St.-Paulianer hält sich trotz des hohen Fußballeralters und der Tatsache, dass Meier seit einem halben Jahr vereinslos ist, in Grenzen. Die Chance, so sehen es die meisten, dass Meier womöglich das fehlende Mosaikstück zum Bundesliga-Aufstieg sein könnte, ist größer als das Risiko, einen Dauerpatienten zu verpflichten. „Ich hoffe, dass er uns noch helfen kann, aber für mehr als 30 Minuten-Einsätze gegen Ende des Spiels wird es wohl eher nicht reichen“, schreib Forum-Nutzer „Allez St. Pauli“.

Fan-Sprecher erklärt den Meier-Hype

Doch woher rührt diese Sympathie für den Mann, der eine nur vergleichsweise kurze Zeit für St. Pauli auflief? Gerade einmal 1741 Minuten in 27 Pflichtspielen in der Bundesliga, der Zweiten Liga und im DFB-Pokal absolvierte Meier in seiner Fußballerkarriere für den Hamburger Club. „Das hat vor allem mit Nostalgie zu tun“, sagt Tilman Brauns, Sprecher des Fanclubrates.

Die Schusshaltung ist gleich geblieben, nur die Haare sind länger geworden: Im September 2002 trug Alexander Meier schon einmal Braun-Weiß.
Die Schusshaltung ist gleich geblieben, nur die Haare sind länger geworden: Im September 2002 trug Alexander Meier schon einmal Braun-Weiß. © Witters

„Der Hype entsteht vor allem bei den Fans, die den jungen Alex Meier damals hier gesehen haben. So die 30- bis 50-Jährigen. Er ist ein Synonym dafür, dass man es als Spieler des FC St. Pauli schaffen kann, eine beachtliche Karriere zu erreichen. Einer, der es aus der eigenen Jugend zum Profi schafft“, erklärt der 45-Jährige, der sich noch gerne an die erste Zeit von Meier am Millerntor erinnert. „Auch wenn es damals eine andere Zeit war: Aber Meier war total fannah und bodenständig. Deshalb glaube ich, dass, sofern der Wechsel zustande kommt, es einige Alex-Meier-Trikots zu sehen geben wird“, sagt Brauns.

Einigt sich Meier mit Sportdirektor Uwe Stöver und besteht den Medizincheck, können die Fans bereits am Sonntag den verlorenen Sohn das erste Mal begrüßen. Um 14 Uhr steht auf dem Trainingsgelände an der Kollaustraße die erste Einheit des neuen Jahres auf dem Programm.