Stratege Knoll wird erst in der zweiten Hälfte zum Leader. Stürmer Diamantakos mit einem famosen Einsatz als Joker.
Hamburg. Als Schiedsrichter Daniel Schlager um 14.53 Uhr die Partie beendete, wussten die Spieler des FC St. Pauli, beim wem sie sich zu bedanken hatten. Einer nach dem anderen herzte Bernd Nehrig und gratulierte ihm zu einer überragenden Leistung. Der 32-Jährige hatte maßgeblichen Anteil am 4:1 (1:1)-Sieg gegen 1. FC Magdeburg. Die Leistungsdaten: Ein Tor, eine Vorlage und einen Elfmeter herausgeholt. Seine Mannschaftskollegen konnten dagegen nur selten überzeugen. Die Einzelkritik.
Himmelmann: Allein dem Schlussmann war es zu verdanken, dass St. Pauli nicht schon zur Pause hinten lag. Gewohnt überragend im Eins-gegen-eins. War mehr gefordert als ihm lieb war.
Zander (bis 45.): Der Rechtsverteidiger zog sich früh eine Platzwunde am Kopf zu. Warum er trotz offensichtlicher Beeinträchtigung nicht früher ausgewechselt wurde, ist ein Rätsel.
Carstens (ab 46.): Auf ungewohnter Position als Außenverteidiger gewohnt souverän und mutig. Der Youngster bringt Spaß.
Ziereis: Es schien so, als hätte den Innenverteidiger eine Gelbsperre aus dem Tritt gebracht. Verlor vor dem 1:1 das Kopfballduell. Auch sonst nicht so präsent wie man es von ihm kennt.
Avevor: Nach unglücklicher Anfangsphase deutlich stabiler und zweikampfstark wie man es von „Jackson“ kennt.
Kalla: Als Fußballgott beim Verlesen der Aufstellung gefeiert. Göttlich war der Auftritt anschließend nicht. Wenn es gefährlich wurde, dann über die linke Abwehrseite.
Knoll: Der ruhende Ball und der Publikumsliebling führen eine Liebesbeziehung. St. Paulis Mentalitätsmonster war auch gegen Magdeburg wieder ein Schlüssel zum Sieg.
Nehrig (bis 74.): Der Kapitän zeigte in seinem womöglich letzten Spiel für St. Pauli die volle Bandbreite seiner Qualitäten. Kampf, Leidenschaft, Spielmacherqualitäten und überraschend auch Torgefahr. Der Mann des Spiels!
Dank scheidendem Nehrig: St. Pauli siegt zum Jahresabschluss
Zehir (ab 74.): Durfte den letzten Sieg des Jahres mitfeiern.
Möller Daehli: Magdeburg nahm St. Paulis Wirbelwind komplett aus der Partie. Wirkungslos.
Allagui: Dabei war der Offensivspieler. Mittendrin irgendwie gar nicht. Bis zu seiner Torvorlage für Diamantakos.
Miyaichi: Dass es vorwiegend über die linke Seite gefährlich fürs eigene Tor wurde, lag auch am unglücklichen Defensivverhalten des Japaners, der darüber hinaus bei seinen Offensivbemühungen fahrig wirkte.
Veerman (bis 36.): Wenig Aktionen und dann bei einem eigenen Foul so schlimm verletzt, dass er mit einer Knieverletzung rausmusste. Der Niederländer liegt nun mit Verdacht auf eine schwere Verletzung im Krankenhaus. Nach Angaben der Clubärzte sehe es nicht gut aus. Ein Kreuzbandriss konnte nach der Partie nicht ausgeschlossen werden.
Diamantakos (ab 36.): Er kam, sah und traf doppelt. Mehr geht für einen Joker nicht.