Hamburg. Nach dem 0:1 gegen Kiel steht der norwegische Nationalspieler im Fokus. Kauczinski: “Ich habe die Hoffnung, dass da noch was kommt.“

Auch am Tag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Holstein Kiel fiel es St. Paulis Cheftrainer Markus Kauczinski offenbar nicht so leicht, das Spiel einzuordnen. Auf der einen Seite war die berechtigte Freude, dass die spielerische Entwicklung des Teams weiter Fortschritte macht. Auf der anderen Seite aber war über Nacht doch die Enttäuschung darüber noch ein wenig gewachsen, dass seine Spieler diesmal keine einzige der ungewöhnlich zahlreichen Chancen zu einem Treffer nutzen konnte.

Möller Daehli muss sich entwickeln

„Es tut schon weh. Wir haben viele Möglichkeiten gehabt, wenigstens einen Punkt zu holen“, sagte er. „Die Jungs, die die größten Chancen hatten, sind heute schon traurig“, berichtete er von der Stimmung aus der Kabine und nannte in diesem Zusammenhang Stürmer Sami Allagui und Offensivspieler Mats Möller Daehli.

Vor allem der norwegische Nationalspieler Möller Daehli (23) müsse sich in puncto Torgefährlichkeit noch entwickeln. „Er macht ja schon Extra-Schichten, wenn er sich gut fühlt. Er wird von der Kraft her keine großen Sprünge machen, aber er muss lernen, sich im entscheidenden Moment zu fokussieren und den Torschuss zu automatisieren. Er hat das Potenzial, stärker und robuster zu werden“, sagte Kauczinski über den nur 1,75 Meter großen Möller Daehli, der in 45 Zweitligaspielen für St. Pauli erst zwei Treffer erzielt hat. „Ich habe die Hoffnung, dass da noch etwas kommt. Er hat im Sommer erstmals die Vorbereitung komplett mitgemacht“, sagte der Trainer weiter. Ein „Scharfschütze“ werde er aber wohl nicht mehr.

Ein Erfolgserlebnis kann Kräfte freisetzen

Insgesamt werde sich in diesen Tagen mit Blick auf das nächste Spiel am Sonntag bei Arminia Bielefeld Lob und Kritik „die Waage halten“. Anschauungsunterricht über Stärken und Schwächen ihres nächsten Gegners erhalten die St.-Pauli-Profis an diesem Mittwoch (20.45 Uhr), wenn Bielefeld im DFB-Pokal gegen Duisburg antritt. Einen größeren Vorteil für sein Team, das in dieser Woche kein Spiel bestreiten muss, erwartet Kauczinski durch die Zusatzbelastung der Arminia allerdings nicht. Ein Erfolgserlebnis im Pokal könnte ja auch Kräfte freisetzen.