Hamburg. Eine Woche nach dem Duell mit dem Stadtrivalen wartet nun ein vermeintlicher Underdog auf die Mannschaft von Trainer Kauczinski.
Für den FC St. Pauli wird es ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. Eine Woche nach dem emotionalen, aber sportlich langweiligen Derby gegen den ungeliebten Stadtnachbarn HSV wartet nun die vermeintlich „graue Maus“ SV Sandhausen auf die Kiezkicker. Am Sonntag (13.30 Uhr, Sky live) gastiert das Synonym für Zweitklassigkeit im Millerntorstadion. „Das Thema, dass Sandhausen als graue Maus bezeichnet wird, ist für mich keins. Sandhausen hat letztes Jahr eine gute Runde gespielt, sie wehren sich mit Händen und Füßen und haben einen guten Kader. Das wird übermorgen ein harter Kampf werden“, erklärt Trainer Markus Kauczinski.
Personell muss der Coach noch einige Baustellen abarbeiten. Waldemar Sobota (Muskelfaserriss in den Adduktoren), Marc Hornschuh (Reha nach Rückenverletzung) und Luca Zander (Sprunggelenk) fallen sicher aus. Mittelfeldspieler Richard Neudecker, Abwehrtalent Florian Carstens und Stürmer Jan-Marc Schneider litten unter einem grippalen Infekt. Ihr Einsatz gegen Sandhausen ist fraglich. Dafür ist Urgestein Jan-Philipp Kalla nach überstandener Schambeinentzündung wieder eine ernstzunehmende Alternative für den Kader.
Noch einen Schritt weiter ist Sami Allagui. Der Stürmer, der sich beim DFB-Pokal-Aus gegen Wehen Wiesbaden einen Rippenbruch zugezogen hatte, ist wieder einsatzbereit. Bereits gegen den HSV saß der erfahrene Profi wieder auf der Bank. Gut möglich, dass der 31-Jährige gegen Sandhausen sein Comeback feiern wird. „Er ist fit und trainiert gut. Er ist immer eine Option. Natürlich ist er heiß auf einen Einsatz. Ob ich ihn von Anfang an bringe, entscheide ich immer erst auf der letzten Strecke“, sagte Kauczinski.
Mit einem Sieg gegen den vermeintlichen Underdog könnte St. Pauli seinen positiven Trend fortsetzen und mit einem guten Gefühl in die anstehende Länderspielpause gehen. Zuletzt blieben die Kiezkicker drei Mal in Folge ungeschlagen und holten sieben von neun möglichen Punkten. „Die Mannschaft hat sich im Training gut präsentiert. Nach der englischen Woche hat sie natürlich etwas gebraucht, um reinzukommen. Aber heute war wieder viel Feuer drin. Natürlich wäre es schön, mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen, um die Position zu festigen“, so Kauczinski.