Hamburg. St. Paulis Torwart Robin Himmelmann hat beim ersten Saisongegner schon einmal einen Platzsturm erlebt.

    Seit dem 2:0-Sieg am vergangenen Sonnabend im abschließenden Testspiel gegen Stoke City hat nahezu jeder Profi des FC St. Pauli betont, dass dieser Erfolg zwar hilfreich für das eigene Selbstvertrauen war, aber im ersten Zweitligaspiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg ein ganz anderes, weitaus hitzigeres Spiel zu erwarten sei. Es hat sich herumgesprochen, dass es in der ausverkauften Magdeburger MDCC-Arena überaus laut ist und das eigene Team bedingungslos angefeuert wird.

    Wirklich erlebt allerdings haben es bisher nur ganz wenige aktuelle St.-Pauli-Profis, wie es in Magdeburg wirklich zugeht. Schließlich ist es mittlerweile gut elf Jahre her, dass das Team des Kiezclubs dort am letzten Spieltag der Regionalligasaison 2006/2007 antrat. Die frischesten Erfahrungen hat noch St. Paulis Neuzugang Marvin Knoll, der mit Jahn Regensburg in der vorvergangenen Drittligasaison dort aufgelaufen ist

    Brisante Erfahrung

    Aber auch Torwart Robin Himmelmann hat, wie er am Mittwoch im Gespräch mit dem Abendblatt verriet, schon eine richtig brisante Erfahrung in Magdeburg gemacht. „Ich war mit Rot-Weiß Essen dort 2008 im vorentscheidenden Spiel für die Qualifikation zur damals neuen Dritten Liga. Wir haben 1:0 gewonnen. Da war die Hölle los – schon während des Spiels, aber vor allem danach. Wir mussten in die Kabine flüchten, weil ein paar Magdeburger sich das Spielfeld zu eigen gemacht haben“, erzählt er über den Platzsturm der gefrusteten SCM-Fans.

    Ob diesmal die Magdeburger Anhänger nach dem Schlusspfiff euphorisch oder frustriert sein werden, wird auch von Himmelmanns Leistung abhängen. Mit einigen starken Paraden hatte der 29-Jährige am Sonnabend gegen Stoke seine erneute Rolle als St. Paulis Torwart Nummer eins untermauert. „Vorher hatte ich in den Halbzeiten, in denen ich in den Testspielen im Tor gestanden hatte, kaum etwas zu tun bekommen“, sagt er und war daher auch ganz dankbar, bei der Generalprobe ein paar Male gefordert worden zu sein.

    „Offensiver an die Sache herangehen“

    Erstmals ist Himmelmann, der bereits seit 2012 beim FC St. Pauli ist, in den sechs Spieler umfassenden Mannschaftsrat gewählt worden. „Ich versuche mich einzubringen und die Sachen, die mir nicht so gefallen, anzusprechen“, sagt er über diese neue Aufgabe.

    Eine Steigerung im „Auftreten und beim Herauskommen“ hat ihm Cheftrainer Markus Kauczinski gerade attestiert und auch damit seine Entscheidung begründet, ihn erneut zum Torwart Nummer eins zu erklären. Himmelmann bestätigt, dass er sich vorgenommen hat, bei gegnerischen Standardsituationen und auch beim Mitspielen „offensiver an die Sache heranzugehen“.