Hamburg. Der Offensivspieler des FC St. Pauli feiert am Sonntag in Magdeburg zum Saisonstart sein Zweitligajubiläum.

    Die Frage, wie viele Punktspiele er denn schon für den FC St. Pauli absolviert hat, konnte Waldemar Sobota am Dienstag nur ungefähr beantworten. „Es müssten so um die 100 sein“, sagte der Offensivspieler, der in der Winterpause der Saison 2014/15 zunächst als Leihgabe des FC Brügge die Mannschaft des Millerntor-Clubs verstärkte. Es sind exakt 99 Zweitligapartien, die der Pole bisher für St. Pauli bestritten hat. Anders gesagt: Am Sonntag, wenn das erste Spiel der neuen Saison beim 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr/Sky) ansteht, wird der 31-Jährige Jubiläum feiern und das 100. Match bestreiten, sofern ihn Cheftrainer Markus Kau­czinski aufstellt. Daran allerdings gibt es keinen ernsthaften Zweifel.

    „Als ich am Anfang nur für ein halbes Jahr von Brügge an St. Pauli verliehen war, habe ich nicht gedacht, dass es so eine lange Zeit hier werden wird. Aber ich habe mich dann auch im zweiten Jahr, als mich St. Pauli erneut ausgeliehen hat, pudelwohl gefühlt und mich hier in Deutschland gut eingelebt. Das liegt auch an den Menschen, die hier im Verein arbeiten“, sagt Sobota. „Hamburg ist meine zweite Heimat geworden. Außerhalb meines Heimatortes habe ich noch nie so lange in einer anderen Stadt gelebt.“ Es werden noch mindestens zwei Jahre dazukommen. Schon Ende März hatte Sobota das Angebot auf eine Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2020 angenommen

    Spieler, der gern nach innen zieht

    Für seinen Wohlfühlfaktor war es bisher auch fast unerheblich, wer gerade Cheftrainer war. Unter Ewald Lienen, Olaf Janßen und jetzt auch Markus Kauczinski ist Sobota eine feste Größe, wenn er gesund ist. „100 Spiele kommen nicht von ungefähr“, sagt Sobota dazu. Kauczinski hat ihn in seinem jetzt bevorzugten Spielsystem auch noch eine etwas modifizierte Rolle zugewiesen. Als rechter oder auch linker Offensivspieler darf und soll er, ebenso wie sein Pendant Mats Möller Daehli, auch nach innen streben und verstärkt in den gegnerischen Strafraum vordringen.

    „Die beiden sind ja keine typischen Außenstürmer“, sagt der Trainer. Sobota selbst bestätigt dies: „Die etwas andere Rolle kommt mir schon entgegen. Ich bin ein Spieler, der gern nach innen zieht, egal ob von rechts oder von links. Innen kann man auch mehr Steckpässe spielen und hat einen kürzeren Weg zum Tor.“ Beim Testspiel gegen Stoke (2:0) am vergangenen Sonnabend war davon schon einiges zu sehen. Mehrmals war Sobota gefährlich im gegnerischen Strafraum aufgetaucht, seine mannschaftsdienlich gedachten Zuspiele aber fanden keinen Mitspieler. Am Sonntag nun bietet sich die Chance, sich in diesem Punkt zu steigern. „Wir haben nach dem Stoke-Spiel ein gutes Gefühl, aber das Match in Magdeburg wird ein komplett anderes“, warnt Sobota vor dem starken Aufsteiger und der Atmosphäre dort.