Hamburg. Anfangself für das Spiel in Magdeburg zeichnet sich bereits ab – Transfer von Stürmer Abdullahi weiterhin offen.
Nach einem trainingsfreien Montag startet das Team des FC St. Pauli an diesem Dienstag um 15 Uhr in die letzte Phase der Vorbereitung auf das erste Spiel der neuen Zweitliga-Saison. Am Sonntag (13.30 Uhr) wird sich beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg erstmals zeigen, wo die Mannschaft wirklich steht. Die acht Testspiele mit sechs Siegen und zwei Niederlagen haben darüber kein klares Bild abgeben können, auch wenn der jüngste 2:0-Erfolg über Stoke City am Sonnabend einige positive Erkenntnisse brachte.
Wer ist erste Wahl?
Cheftrainer Markus Kauczinski betont zwar, dass noch längst nicht alle Positionen für das Auftaktspiel vergeben sind, dennoch hat sich in den vergangenen Wochen recht klar abgezeichnet, wer derzeit erste Wahl ist, wer dicht dahinter als nahezu gleichwertige Alternative bereitsteht und wer derzeit noch weit von einem Startelf-Einsatz entfernt ist.
Insgesamt gehören dem zur Verfügung stehenden Kader derzeit 31 Spieler an. Veränderungen wird es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch geben, voraussichtlich kurzfristig.
So steht der Abgang von Verteidiger Clemens Schoppenhauer weiterhin im Raum, zuletzt hatte er ein Probetraining beim FC Emmen in den Niederlanden absolviert. Anderseits könnte die Suche nach einem hochkarätigen Stürmer bald zu einem Erfolg führen. „Ja, ich wechsle nach Hamburg“, sagte Suleiman Abdullahi (21) bei „regionalsport.de“. Da das Interesse des HSV an dem Nigerianer nach Informationen des Abendblattes nicht mehr vorhanden ist, kann er nur den FC St. Pauli gemeint haben. Das Anforderungsprofil passt zudem. Abdullahi ist mit 1,85 Metern größer als Sami Allagui, Jan-Marc Schneider und Dimitrios Diamantakos. Seine sieben Tore und fünf Torvorlagen in der vergangenen Saison für Eintracht Braunschweig waren weit mehr als das, was St. Paulis Offensivkräfte zustande brachten.
Transfer von Abdullahi?
Nach dem Abstieg der Braunschweiger in die Dritte Liga hat Abdullahi dort als Nicht-EU-Bürger keine Arbeitserlaubnis mehr. Dennoch fordert Braunschweig dem Vernehmen nach immer noch eine siebenstellige Ablösesumme. „Wir geben keine Auskünfte in Sachen Stürmersuche“, sagte am Montag St. Paulis Sportchef Uwe Stöver auf Nachfrage zu einem möglichen Transfer von Abdullahi.
Für den Fall, dass es in dieser Woche keine kurzfristigen Transfers in die eine oder andere Richtung mehr gibt, stellt sich St. Paulis Team vor dem ersten Punktspiel in den einzelnen Mannschaftsteilen wie folgt dar.
Tor
Robin Himmelmann (29) bleibt Torwart Nummer eins. Das hat Trainer Kauczinski verkündet und ihm eine Verbesserung in der Strafraumbeherrschung attestiert. Ungewöhnlich ist, dass sich jetzt Philipp Heerwagen (35) und Svend Brodersen (21) die Position als zweiter Mann teilen werden. Unklar ist noch, wie diese Vorgabe konkret umgesetzt wird.
Abwehr
In dem bevorzugten 4-1-4-1-Systemsind Philipp Ziereis und Christopher Avevor als Stamm-Innenverteidiger klar gesetzt. Bei einer Abwehr-Dreierkette rückt Marvin Knoll von der Sechser-Position zurück auf den mittleren Innenverteidiger-Posten. Als Ersatz stehen Brian Koglin, Florian Carstens, vorerst noch Clemens Schoppenhauer und nach seiner Genesung in einigen Wochen auch Marc Hornschuh zur Verfügung. Für die beiden Außenverteidiger-Positionen sind derzeit Luca Zander (rechts) und Daniel Buballa (links) erste Wahl, müssen aber um ihren Status bangen, wenn die auf beiden Seiten einsetzbaren Jeremy Dudziak und Yiyoung Park wieder hundertprozentig fit sind. Das Comeback von Jan-Philipp Kalla (Schambeinprobleme), ist noch nicht absehbar.
Mittelfeld
Eine zentrale Rolle im Spiel des FC St. Pauli hat sofort Zugang Marvin Knoll übernommen. In der Defensive ist er Abräumer vor der Abwehr, bei eigenem Ballbesitz lenkt er das Spiel und schießt Freistöße und Ecken. Vorerst nur Ersatz dürfte der noch nicht ganz fitte Kapitän Bernd Nehrig sein. Zentral sollen Johannes Flum und Christopher Buchtmann für Struktur und Torgefahr sorgen. Weiter außen, aber sehr flexibel agieren Waldemar Sobota und Mats Möller Daehli. Hier sind Cenk Sahin und Richard Neudecker erste Kandidaten als Nachrücker. Vielversprechend ist, wie sich Ryo Miyaichi nach seiner Knieverletzung entwickelt.
Angriff
Sami Allagui ist nach starker Vorbereitung mit elf Toren eine feste Größe, Jan-Marc Schneider steht dahinter, weil Dimitrios Diamantakos und Aziz Bouhaddouz noch einen Trainingsrückstand haben. Ein weiterer Stürmer soll auf jeden Fall noch kommen, auch wenn keiner im Gegenzug geht.