Hamburg. Vor dem Nordderby gegen Holstein am Sonntag reagiert der Kiezclub auf das angespannte Verhältnis der Anhängerschaft.

Vor dem brisanten Rückspiel in der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen Holstein Kiel greift der FC St. Pauli zu für eigene Verhältnisse ungewöhnlichen Maßnahmen. Wie der Kiezclub am Dienstag mitteilte, wird Gästefans beim Spiel am Sonntag (13.30 Uhr) am Millerntor in bestimmten Tribünenbereichen das Tragen von Fan-Bekleidung und -Utensilien untersagt. Lediglich "auf der Haupttribüne und natürlich im Gästeblock ist das Tragen von Gästefarben gestattet", heißt es in der Mitteilung. Der Ordnungsdienst werde strenge Kontrollen durchführen.

St. Paulis Profi Sami Allagui schritt im Hinspiel ein und hielt einige Kieler Fans auf
St. Paulis Profi Sami Allagui schritt im Hinspiel ein und hielt einige Kieler Fans auf © Imago/Oliver Ruhnke

Mit dem Teilverbot reagiert St. Pauli auf das angespannte Verhältnis der beiden Fanlager, das im Hinspiel im vergangenen September seinen vorläufigen Tiefpunkt gefunden hatte. Beim späteren 1:0-Sieg in Kiel hatten etwa 25 Holstein-Anhänger versucht, nach einem Platzsturm eine Fahne der Gästefans zu entwenden. St.-Pauli-Stürmer Sami Allagui sicherte das Banner und gab es den Besitzern zurück.

Eine Woche zuvor hatte es einen Überfall auf einen Kieler Fanbus gegeben, bei dem Anhänger von St. Pauli unter Verdacht stehen. Deshalb hatte die Polizei erst Anfang Februar mehrere Wohnungen in Hamburg durchsucht. Die Verantwortlichen des FC St. Pauli bitten nun alle Beteiligten "um einen respektvollen Umgang miteinander“.