Hamburg. Der Trainer hat die Qual der Wahl. Die Konkurrenz unter den Spielern belebt das Geschäft.
Bevor St. Paulis Trainer Olaf Janßen an diesem Montagnachmittag seine Mannschaft nach zwei freien Tagen wieder zum Training begrüßt, dürfte er sich bei seinem Heimataufenthalt in Hürth bei Köln einige Gedanken über seine Erkenntnisse aus dem Testspielsieg am Freitagabend in Rotenburg gegen den FC Groningen gemacht haben. Bei dem in der zweiten Halbzeit herausgespielten 3:0-Erfolg hatten sich vor allem die in der Pause eingewechselten Reservisten Jan-Marc Schneider (23) und Maurice Litka (21) durch ihren Elan und ihr Engagement profilieren können und die in der ersten Halbzeit teils müde, teils fahrig auftretenden Stammspieler Sami Allagui (31) und Cenk Sahin (22) klar in den Schatten gestellt. Auch wenn Schneider und Litka keines der drei Tore erzielten, so hing die Steigerung des Teams vor allem in der Offensive ganz eindeutig mit ihren Einwechselungen zusammen.
Konkurrenz belebt das Geschäft
„Die Eindrücke werden den Trainer an seinen freien Tagen ins Grübeln bringen – im positiven Sinne“, sagte Janßen. Da hat schon der eine oder andere ein Ausrufezeichen gesetzt. Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagte Olaf Janßen. Explizit meinte er neben Schneider und Litka auch Rechtsverteidiger Luca Zander (22) und Mittelfeldspieler Richard Neudecker (20), der mit einem direkten Freistoß das 1:0 gegen Groningen erzielt hatte.
Über Stürmer Schneider sagte Janßen: „Bei ihm merkt man, dass er einen riesigen Schritt nach vorn gemacht hat. Sein Problem war lange, dass er seine Power nicht über lange Zeit auf den Platz bringen konnte. Das hat er deutlich verbessert und kann sogar noch besser werden. Er kann eine ganze Abwehr ärgern.“
Auch die positiven Entwicklungen der vier genannten, bisherigen Reservisten war ein entscheidender Grund, warum St. Pauli jetzt keine Transfers mehr getätigt hat. „Das alles hat uns überzeugt, an diese Gemeinschaft zu glauben“, sagte Janßen dazu.