Hamburg. In seiner neuen Funktion als Technischer Direktor wurde der 63-Jährige seinem Ruf als Mann klarer Worte wieder einmal gerecht.

Ein Mann klarer, meist unangepasster Worte war Ewald Lienen schon immer. Insbesondere dies ist auch ein Grund, warum er gerade in der vielschichtigen Fan-Szene des FC St. Pauli so beliebt ist. Jetzt ist der 63-Jährige in seiner neuen Funktion als Technischer Direktor des Kiezclubs diesem Ruf wieder einmal gerecht geworden. Dabei waren seine Äußerungen in diesem Fall allerdings für einen offiziellen Vertreter des Vereins so brisant, dass sie bei den Zuhörern keinesfalls einhellige Zustimmung, sondern auch Unverständnis und Ablehnung hervorriefen.

Ein bisschen Rauch in der Nase

Zum Thema der verbotenen Pyrotechnik in den deutschen Fußballstadien sagte Lienen mit Verweis auf seine Trainer-Stationen in Athen und Piräus: „Diese Aufregung über Pyros – damals in Griechenland musste man hoffen, nicht auf der Tribüne abgestochen zu werden. Dagegen ist so ein bisschen Rauch in der Nase doch gar nichts.“ Lienen sagte dies vor rund 500 Teilnehmern der Ü-50-Veranstaltung der Abteilung Fördernder Mitglieder (AFM) auf dem Trainingsgelände, zu der auch Medienvertreter eingeladen waren.

Öffentliche Veranstaltung

Damit nicht genug. Auch zum Transparent, das beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 12. Februar mit der Aussage „Schon eure Väter haben für Dresden gebrannt. Gegen den doitschen Opfermythos“ auf der Südtribüne gezeigt wurde, äußerte Lienen eine ganz spezielle Meinung. „Besser so über die Stränge schlagen, als sich gar nicht zu engagieren und zu Hause vor dem Computer zu verkommen.“ St. Paulis Vereinsführung hatte sich damals für das Transparent bei den Dresdnern entschuldigt. Erst kürzlich bezeichnete Mediendirektor Christoph Pieper das Werk als „geschmacklos“. An diesem Donnerstag (19 Uhr) gibt es im Ballsaal der Südtribüne eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema.

Die Zweitliga-Spieltage 9 bis 16 sind jetzt fest terminiert. St. Paulis Partien: Braunschweig (Auswärts, So., 1.10., 13 Uhr), Kaiserslautern (Heim, Fr., 13.10., 18.30 Uhr), Sandhausen (A, Mo., 23.10., 20.30 Uhr), Aue (H, Fr., 27.10., 18.30 Uhr), Union Berlin (A, Sa., 4.11., 13 Uhr), Regensburg (H, So., 19.11., 13.30 Uhr), Fürth (A, So., 26.11., 13.30 Uhr), Bielefeld (A, Fr., 1.12., 18.30 Uhr).