Hamburg. Die Trainingseinheiten der Kiez-Kicker im Urlaub zahlen sich aus. Die Herzfrequenz der Spieler wird permanent überwacht.

Auf die Anstrengung der ersten Trainingstage folgte beim FC St. Pauli am Donnerstagnachmittag eine Einheit voller Spaß. Die Kiezkicker duellierten sich bei bester Laune im Fußballtennis. Es wurde gelacht, angefeuert und am Ende gejubelt. An Energie mangelte es den Profis nicht. Ohnehin präsentiert sich das Team in den ersten vier Tagen der Saisonvorbereitung deutlich besser als noch vor einem Jahr, als die Mannschaft über weite Strecken der Vorbereitung in einem schlechten körperlichen Zustand war. „Jeder hat gut gearbeitet und seine Läufe im Urlaub gemacht. Alle Jungs ziehen mit, sind voll da. Für den vierten Trainingstag sieht das schon gut aus. Das macht schon Spaß“, sagt Abwehrspieler Marc Hornschuh.

Trainingspläne umfangreicher gestaltet

In diesem Sommer wurden von Fitnesscoach Janosch Emonts die Trainingspläne für den Urlaub umfangreicher gestaltet. Die Spieler, so scheint es, haben diese in vollem Umfang abgearbeitet. Bei den Spielformen in den Nachmittagseinheiten ist trotz der Konditionsschichten am Vormittag bereits eine erstaunlich hohe Intensität zu erkennen. Wie wichtig eine gute Vorbereitung ist, zeigte die vergangene Saison, als St. Pauli lange brauchte, um auf das körperliche Niveau zu kommen, das nötig ist, um das laufintensive Spiel Woche für Woche abrufen zu können. „Wir wissen, wie wichtig die kommenden Wochen werden. Jeder hat Bock. Wir sind körperlich schon auf einem guten Niveau. So kann man bereits jetzt ganz anders trainieren“, sagt Hornschuh.

Technische Überwachung erweitern

Während aller Trainingseinheiten tragen die Spieler einen Brustgurt, der die Herzfrequenz misst. Die Daten werden in Echtzeit auf einen Laptop übertragen, auf dem die Trainer jederzeit sehen können, wie hoch bei jedem Spieler die Belastung ist. Mittelfristig hofft St. Pauli, die technische Überwachung der Profis noch zu erweitern, sodass beispielsweise auch die Anzahl der Sprints in die Datenbank einfließt. Je mehr Parameter zur Verfügung stehen, desto individueller kann die Belastung gesteuert werden. So soll eine Verletzungsanfälligkeit wie in der Vorsaison reduziert werden. „Dass das ein Problem war, ist unstrittig“, sagt Cheftrainer Olaf Janßen. „Wir legen großen Wert auf Fitness. Ich habe den Spielern gesagt, dass jede Sekunde im Spiel von eurer Fitness beeinflusst wird.“ Seine Profis scheinen sich diese Worte zu Herzen genommen zu haben.