Hamburg. Der talentierte Mittelfeldspieler muss sich beim FC St. Pauli gegen namhafte Konkurrenz behaupten.

Für die meisten Fußballer ist die Saisonvorbereitung mehr ein notwendiges Übel denn eine wahre Freude. Kondition bolzen, zumeist zwei Einheiten pro Tag in sommerlicher Hitze, das macht den wenigsten Spaß. Richard Neudecker allerdings lächelt all das einfach weg. Das Mittelfeldtalent des FC St. Pauli freut sich, endlich schmerzfrei alle Einheiten absolvieren zu können.

Vor seinem Wechsel von 1860 München nach Hamburg vor einem Jahr hatte den 20-Jährigen eine langwierige Schambeinentzündung eine ganze Saison gekostet. Die vergangene Spielzeit stand unter dem Motto Wiedereingliederung in den Profifußball. Nun sagt Neudecker: „Das Vertrauen in meinen Körper ist zurück. Es ist wichtig, dass ich fit bleibe und die Vorbereitung in diesem Sommer voll durchziehe.“

Bruder Tobias ist Fitnesstrainer

Die Grundlagen hat der Bayer im Urlaub gelegt. Einfach nur Stillsitzen und entspannen ist nicht die Sache des hochveranlagten Mittelfeldspielers. „Meine Eltern haben mich schon gefragt, was mit mir los ist, als ich bei ihnen durch den Garten gerannt bin“, erzählt Neudecker. Da passt es gut, dass sein drei Jahre älterer Bruder Tobias ein ausgebildeter Fitnesstrainer ist.

Auf der Anlage des TSV Buchbach arbeiteten die beiden an Wendigkeit und Schnellkraft. „Am Anfang war es locker und er hat einen auf nett gemacht, aber dann wurde es heftig. Aber es war trotzdem schön, Zeit mit ihm und der Familie zu verbringen“, sagt Neudecker.

Stütze der U23

Sein Urlaubsfleiß soll sich auf dem Platz auszahlen. In der vergangenen Saison kam der ehemalige Juniorennationalspieler auf lediglich 369 Spielminuten in acht Partien in der Zweiten Liga. Im Endspurt der Regionalliga gehörte der Techniker aber zu den Stützen der U23. „Nach einer langen Verletzung ist man happy über jeden Einsatz. Ich habe viele Partien über 90 Minuten absolviert, war im Rhythmus“, sagt Neudecker, der auf Dauer aber in der Zweiten Liga Fuß fassen will.

Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist groß. Vor der Abwehr heißen die Konkurrenten Bernd Nehrig, Johannes Flum und Christopher Buchtmann, auf der Spielmacherposition ist es Mats Möller Daehli. „Ich möchte spielen, egal wo. Hinten links spiele ich gerne, kann aber auch auf den offensiven Außenbahnen spielen. Ich bin flexibel“, sagt Neudecker, der sich der Konkurrenz stellen will.

Ausleihe kommt für ihn nicht infrage

Eine Ausleihe zu einem anderen Verein kommt für ihn nicht infrage. „Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, den Verein zu verlassen. Jetzt will ich hier angreifen und Gas geben“, so die Kampfansage des Mittelfeldspielers.