Hamburg. Der ehemalige HSV-Flop soll Stuttgart zum Wiederaufstieg verhelfen. Der Druck vor dem Gastspiel der Schwaben am Millerntor steigt.

Es waren mehr als deutliche Worte, die Wolfgang Dietrich in der Winterpause an seine Mannschaft richtete. „Wir brauchen keine Visionen. Wir müssen einfach nur liefern. Der Aufstieg ist sozusagen Pflicht“, ließ der Präsident des VfB Stuttgart verlauten. Das Selbstverständnis eines Vereins, der den Bundesliga-Abstieg im vergangenen Sommer als Betriebsunfall betrachtet.

Damit dieser im Mai möglichst korrigiert wird, haben die Schwaben, die vor dem Spiel beim FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr, Sky und Liveticker abendblatt.de) auf dem dritten Rang der Zweiten Liga rangiert, noch einmal aufgerüstet. Der mit 30 Toren zweitbeste Angriff der Liga wurde mit Julian Green vom FC Bayern München noch mal verstärkt. Der Offensivspieler, der in der Saison 2014/15 als einer der größten Transferflops in die Geschichte des Hamburger SV einging, hat klare Vorstellungen, wie er den Schwaben bei der Mission Wiederaufstieg helfen kann. „Ich bringe das Bayern-Gen zum VfB“, tönte der US-Amerikaner.

Auch Wolf spürt den Erfolgsdruck

An Qualität mangelte es der Mannschaft von Trainer Hannes Wolf in der Hinrunde nicht, allein die Konstanz fehlte. Bestes Beispiel war das für die Stuttgarter enttäuschende 0:3 am letzten Spieltag der Hinrunde bei den Würzburger Kickers. Solche Auftritte wollen die Verantwortlichen in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr sehen.

Kommentar: St. Pauli bleibt eine große Wundertüte

Die Generalprobe vor der Partie am Millerntor verlief dann für die Stuttgarter positiv. Gegen den FC Luzern aus der Schweiz gab es am Mittwoch ein souveränes 3:0. „Grundsätzlich bin ich mit dem Test zufrieden. Vor allem wenn man den athletischen Eindruck nimmt. Die Jungs sind fit. Aber es war nur ein Test, entscheidend ist der Sonntag“, sagte Trainer Wolf, der weiß, dass auch er unter Erfolgsdruck steht.

VfB-Boss wird in Hamburg genau hinsehen

Für den Traditionsverein wäre ein Aufstieg auch aus finanzieller Sicht ein wichtiger Schritt, wenngleich Präsident Dietrich einschränkt. „Wirtschaftlich wäre der Verein in der Lage, noch ein Jahr in der Zweiten Liga zu überstehen. Aber die Euphorie, die wir bei den Sponsoren und Zuschauern noch haben, würde wahrscheinlich abnehmen“, sagte Dietrich, der genau hinsehen wird, wie sich sein Team gegen St. Pauli präsentieren wird.