Hamburg. Der FC St. Pauli hat im Kampf um den Klassenerhalt ein Lebenszeichen gesendet und erstmals seit September wieder gewonnen.

Der FC St. Pauli hat in der 2. Liga seine monatelange Misere beendet und den ersten Sieg seit dem 10. September gefeiert. Damals gewannen die Kiezkicker zu Hause gegen Arminia Bielefeld. Die Hamburger setzten sich bei der SpVgg Greuther Fürth verdient mit 2:0 (0:0) durch, zuvor hatte es elfmal in Folge nicht zu einem Erfolg gereicht. Auswärts gewinnt der FC St. Pauli erstmals seit März. Damals gab es ein 2:0 in Sandhausen. „Wir haben so ein Spiel gebraucht. Das war enorm wichtig“, sagte Abwehrspieler Lasse Sobiech überglücklich.

Defensive Schlüssel zum Erfolg

Auch dem unter Druck stehenden Trainer Ewald Lienen verschaffte der lang ersehnte Dreier etwas Luft. Der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt jetzt vier Punkte. "Es ist jetzt das zweite Spiel in Folge, das wir zu Null spielen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass das der Schlüssel zum Erfolg ist im Abstiegskampf. Ich werde jetzt aber nicht in Euphorie verfallen, wir sind immer noch Letzter und haben nur zehn Punkte", erklärte Lienen nach der Partie.

Der Torschütze zum befreienden 1:0, Aziz Bouhaddouz, freute sich über seinen vierten Saisontreffer, mehr aber noch über den "Befreiungsschlag" im Abstiegskampf. Nach 508 torlosen Minuten trafen die Norddeutschen endlich wieder ins Netz. Damit sorgten sie auch bei Trainer Ewald Lienen für Glücksgefühle. „Das ist eine Riesenerleichterung, dass wir zumindest Anschluss halten konnten“, gestand Lienen und bezeichnete den Erfolg als einen „ersten Schritt“.

Traf per Lupfer zum 2:0: Cenk Sahin
Traf per Lupfer zum 2:0: Cenk Sahin © Witters

Cenks Traumtor

Für St. Pauli sorgte nach zuvor vier Begegnungen ohne eigenen Torerfolg Stürmer Aziz Bouhaddouz in der 64. Minute für den erlösenden Treffer. Waldemar Sobota hatte das Tor mit einer glänzenden Vorarbeit, als er sich durch die Hintermannschaft der "Kleeblätter" dribbelte, eingeleitet. Nach zuletzt fünf Auswärtspleiten am Stück punktete die Lienen-Elf damit erstmals wieder in der Fremde.

In der Nachspielzeit sorgte Cenk Sahin für die sehenswerteste Aktion. In einem Konter über 50 Meter setzte sich der Türke gegen Khaled Narey durch und hob den Ball 18 Meter vor dem Tor gefühlvoll über Fürth-Schlussmann Balasz Megyeri hinweg. „Das macht Cenk sensationell“, lobte Sobiech seinen Kollegen. Sahin sah jedoch die fünfte Gelbe Karte und fehlt den Hamburgern im abschließenden letzten Heimspiel des Jahres gegen den VfL Bochum am kommenden Sonnabend.

Die Bilder zum Auswärtssieg in Fürth

Der erste Auswärtssieg ist endlich da.
Der erste Auswärtssieg ist endlich da. © Witters | Witters
Der Bann war nach dem 2:0 von Sahin gebrochen
Der Bann war nach dem 2:0 von Sahin gebrochen © dpa | dpa
Lange mussten die Fans auswärts auf einen Sieg warten
Lange mussten die Fans auswärts auf einen Sieg warten © Witters | Witters
Endlich Grund zur Freude: Ryo Miyaichi und Joel Keller.
Endlich Grund zur Freude: Ryo Miyaichi und Joel Keller. © dpa | Daniel Karmann
Gemeinsamer Jubel: Andreas Rettig (li.) und Ewald Lienen
Gemeinsamer Jubel: Andreas Rettig (li.) und Ewald Lienen © Witters | Witters
Sehenswerter Lupfer zum 2:0: Cenk Sahin
Sehenswerter Lupfer zum 2:0: Cenk Sahin © Witters | Witters
Vierter Saisontreffer für Aziz Bouhaddouz
Vierter Saisontreffer für Aziz Bouhaddouz © dpa
Jubeltraube nach dem 1:0 durch Bouhaddouz
Jubeltraube nach dem 1:0 durch Bouhaddouz © dpa | Daniel Karmann
Sahins Jubel nach dem 2:0
Sahins Jubel nach dem 2:0 © Witters
Bereitete mit einem tollen Solo die Führung vor: Waldemar Sobota (re.) gegen Fürths Sebastian Heidinger
Bereitete mit einem tollen Solo die Führung vor: Waldemar Sobota (re.) gegen Fürths Sebastian Heidinger © dpa | Daniel Karmann
Zu Null geblieben: Lasse Sobiech im Kopfballduell mit Fürths Lukas Gugganig
Zu Null geblieben: Lasse Sobiech im Kopfballduell mit Fürths Lukas Gugganig © dpa | Daniel Karmann
Gab die richtigen Anweisungen: Der Trainer Ewald Lienen
Gab die richtigen Anweisungen: Der Trainer Ewald Lienen © dpa | Daniel Karmann
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Fürth kassierte die erste Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Coach Janos Radoki. Nach zuvor zwei Siegen hatte der Dämpfer aber tabellarisch keine große Auswirkung. Die Mittelfranken stehen mit 20 Punkten im unteren Mittelfeld und haben sieben Zähler Abstand zum Relegationsplatz.