Hamburg. Der Stürmer des FC St. Pauli blieb bislang unter den Erwartungen. Der Pole hofft Sonntag in Fürth auf die Wende.
An die Trolli-Arena hat Waldemar Sobota nur gute Erinnerungen. 306 Tage ist es her, da führte der Mittelfeldspieler den FC St. Pauli mit einem Tor und einem starken Spiel zu einem 2:0-Sieg bei der Spielvereinigung Greuther Fürth. Der Kiezclub träumte vom Bundesliga-Aufstieg, der Pole gehörte zu den Leistungsträgern. Wie sich die Zeiten doch ändern können. Vor dem Duell mit den wiedererstarkten Franken am Sonntag (13.30 Uhr) in Fürth ist Sobota bei den Hamburgern ein Mann, der Rätsel aufgibt.
Kein Spieler im Kader hat eine Vita vorzuweisen wie Sobota. 17-mal spielte der Offensivakteur für die Nationalmannschaft Polens, in 43 Partien stand er für den belgischen Erstligaclub FC Brügge auf dem Platz, spielte sogar in der Europa League. Für St. Pauli war es ein Coup, den zunächst ausgeliehenen Sobota im Frühjahr dieses Jahres für 250.000 Euro fest zu verpflichten.
Ballverluste und verlorene Zweikämpfe
Doch in der Mannschaft von Trainer Ewald Lienen tut sich der technisch versierte Außenstürmer schwer, den Unterschied zu machen, den er ob seiner Fähigkeiten machen müsste. In dieser Saison steht bisher lediglich eine Torvorlage auf seinem Konto. Doch es sind nicht nur die Statistiken, die aktuell gegen Sobota sprechen.
In vielen Partien fiel der 29-Jährige zumeist durch Ballverluste und verlorene Zweikämpfe auf. Zudem warfen ihn immer wieder leichte Blessuren und Krankheiten aus der Bahn. „Es wäre nicht gut, Ausreden zu suchen. Bisher ist die Saison für mich noch nicht besonders gut gelaufen. Ich muss mir da an die eigene Nase fassen“, sagt Sobota immerhin selbstkritisch.
Für Sobota ist der Existenzkampf Neuland
Allerdings, so schränkt er ein, habe sich sein Spielstil im Vergleich zur erfolgreichen Saison 2015/16 nicht verändert. „Ich wüsste nicht, was ich in dieser Spielzeit anders mache als letzte. Auch da habe ich nicht viele Tore oder Vorlagen gehabt. Damals hat aber jeder seine Stärken in die Mannschaft eingebracht, das hat uns so erfolgreich gemacht. Das fehlt in dieser Saison ein wenig“, gesteht Sobota, der bei St. Pauli noch einen Vertrag bis 2018 hat. „Die Situation in der Tabelle ist eben eine ganz andere im Moment.“
St. Pauli verliert den Torwart vor Stiebers Elfmeter:
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Für Sobota ist der Existenzkampf ohnehin Neuland. Außer im Jugendbereich wurde der Pole bisher kaum mit dem Kampf um den Ligaverbleib konfrontiert. „In Polen stand ich einmal mit meinem Team nach zehn Partien auf dem letzten Platz, wurde aber am Ende noch Zweiter. Und als ich zu St. Pauli kam, war die Situation ähnlich“, sagt Sobota. In der Saison 2014/15 gab es das Happy End Klassenerhalt.
Damit die Chance darauf auch in dieser Saison am Leben bleibt, ist ein Sieg in Fürth fast schon Pflicht. „Vielleicht kehren wir am Sonntag auch mit positiven Erinnerungen aus Fürth zurück. Wir brauchen dringend Punkte“, erklärt Sobota.