Hamburg. St. Pauli trifft Aufsteiger Würzburg. Kickers-Coach Hollerbach mahnt sein eigenes Team, die Kiezkicker nicht zu unterschätzen.
Trainer Ewald Lienen will den FC St. Pauli trotz der anhaltenden Personalprobleme möglichst rasch vom Tabellenende der 2. Bundesliga wegführen. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir haben nur noch zu gewinnen. Jeder weiß das“, sagte der erfahrene Coach am Sonntag nach dem Abschlusstraining für das Gastspiel am Montag (20.15 Uhr) bei den Würzburger Kickers. Angesichts von bisher lediglich sechs Punkten auf der Habenseite wäre ein Erfolgserlebnis dort dringend nötig. Lienen denkt allerdings längerfristig: „Das A und O bis Weihnachten ist es, Punkte zu holen. Darauf liegt unser Fokus“, betonte der Fußball-Lehrer.
Erstes Spiel nach Meggle-Demission
Nach dem Fehlstart hatte der Vierte der vorherigen Spielzeit in der abgelaufenen Woche Sportchef Thomas Meggle freigestellt. Dessen Job erledigt bis zum Saisonende Geschäftsführer Andreas Rettig mit. „Es liegen ereignisreiche Tage hinter uns, das Training war dennoch konzentriert und intensiv“, berichtete Lienen. Er hat in Ex-Profi Olaf Janßen einen weiteren Assistenten an die Seite gestellt bekommen.
Beim Gastspiel in Würzburg muss das Trainerteam wieder improvisieren. Vom Stamm stehen Lienen die Verteidiger Jan-Philipp Kalla und Philipp Ziereis, die Mittelfeldakteure Ryo Miyaichi und Waldemar Sobota sowie Torjäger Aziz Bouhaddouz verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. „In der Länderspiel-Pause haben die Spieler Zeit, um zurückzukommen“, hoffte Lienen. Mit 18 einsatzfähigen Akteuren trat er die Reise an. „Würzburg will uns auf Abstand halten. Das ist doch selbstverständlich“, meinte der Trainer-Routinier.
Ex-Kiezkicker bei Würzburg Trainer
Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie hat Trainer Bernd Hollerbach seine Würzburger Kickers auf ein hartes Match im Kampf um die Rückkehr ins obere Tabellendrittel eingestimmt. „Wenn man die individuelle Klasse sieht, ist das eine gute Mannschaft“, sagte Hollerbach und erinnerte: „Die hatten einen schwierigen Start, aber wären das letzte Jahr fast aufgestiegen.“
Nach den Liga-Niederlagen gegen den Karlsruher SC (0:2) und bei Hannover 96 (1:3) sowie dem Aus dazwischen im DFB-Pokal gegen 1860 München (3:4 i.E.) soll wieder ein Erfolg her. „Bei uns muss alles passen, wir müssen unsere Chancen nutzen. Dann haben wir alle Möglichkeiten“, sagte Hollerbach, der von 1991 bis 1995 bei St. Pauli seine erste Profi-Station hatte. Stürmer Marco Königs mahnte Geduld im Angriff an: „Wir haben 90 Minuten Zeit, um Tore zu schießen.“