St. Paulis “Trapattoni“ appellierte zuletzt in einer Wutrede an die Einstellung seiner Spieler. Im Pokal stimmte diese wieder.
Hamburg. Ewald Lienen hat Frieden mit seiner Mannschaft geschlossen. Beim Pokal-Aus gegen Bundesligist Hertha BSC (0:2) zeigten die Kiezkicker wieder den Einsatz, den Hamburgs "Trapattoni" erwartet. „Ich habe heute eine ganz andere Mannschaft gesehen“, sagte Lienen zu Beginn der Pressekonferenz.
Nach vier Niederlagen in Folge war dem erfahrenen Trainer zuletzt der Kragen geplatzt . Lienen appellierte in einer Wutrede an die Einstellung seiner Spieler. Die Mannschaft scheint sich Lienens Worte zu Herzen genommen zu haben. „Ich bin sehr zufrieden mit der Energie und Einstellung meiner Spieler“, konstatierte Lienen, der zwischenzeitlich sogar an eine Sensation glaubte. „Das Ergebnis stimmt nicht. Ich habe aber eine Mannschaft gesehen, die einen starken Gegner bremsen wollte.“
Talent verpasst Führung gegen Hertha
Tatsächlich war es der erst 20-jährige Maurice Litka, der kurz vor der Pause das 1:0 auf dem Fuß hatte. Bei St. Paulis erstem gefährlichen Offensivvorstoß ließ Litka den Berliner Defensiv-Allrounder Niklas Stark am Strafraum aussteigen und verfehlte das lange Eck um knapp einen Meter.
Nur wenige Minuten später zeigte der zwei Jahre ältere Mitchell Weiser mit seinem schwachen Fuß aus ähnlicher Distanz auf der Gegenseite, wie man es besser macht. „Wir haben wenig zugelassen, mussten aber der individuellen Klasse des Gegners Tribut zollen“, so Lienens Fazit.
St. Pauli hat Lienens Botschaft verstanden
Auch wenn unter dem Strich die fünfte Niederlage in Folge steht, schöpft St. Pauli neuen Mut für den Abstiegskampf. Der Tabellen-Letzte der Zweiten Liga muss nun aber beweisen, dass die Leistung gegen Hertha keine Eintagsfliege war. Denn auch Lienen hat nicht vergessen, wie sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen präsentierte. „In den letzten Spielen war die Energie einer Mannschaft des FC St. Pauli nicht würdig. Wir mussten das Bild korrigieren, das wir zuletzt abgegeben haben.“, betonte Lienen nach dem gestrigen Spiel erneut.
Ein kleiner Schritt nach vorn ist den Hamburgern gelungen. Am Montag im Zweitliga-Topspiel gegen Nürnberg können die Kiezkicker endgültig beweisen, die richtigen Schlüsse aus Lienens Brandrede gezogen zu haben.