Hamburg. St. Paulis erfahrener Allrounder Jan-Philipp Kalla hat beste Aussichten, zum Saisonstart beim VfB Stuttgart erste Wahl zu sein.

An diesem Mittwoch wird Jan-Philipp Kalla mit einer gehörigen Portion Vorfreude in die letzten fünf Trainingstage gehen, bevor am Montag kommender Woche endlich das erste Zweitligaspiel der neuen Saison auf dem Programm steht. Der vielseitig einsetzbare Profi des FC St. Pauli hat beste Aussichten, im schwierigen Auftaktmatch beim VfB Stuttgart zur Startelf zu gehören. „Ich bin bisher gesund durch die harte Vorbereitung gekommen und stehe voll im Saft“, sagt der 29 Jahre alte Kalla und strahlt dabei.

Es ist auch diesmal, wie schon oft in der Vergangenheit, so, dass in einer theoretischen Idealformation des St.-Pauli-Teams für Kalla kein fester Platz zu sein scheint. Auf allen Positionen haben jeweilige Spezialisten scheinbar die Nase vorn, während Kalla an etlichen Stellen als erste oder gar nur zweite Alternative bereit steht. St. Paulis dienstältester Spieler, der vor nunmehr gut zehn Jahren, im Mai 2006, sein Debüt in der ersten Mannschaft gab, geht inzwischen gelassen damit um.

„Es ist ja oft so, dass mich viele Leute nicht auf dem Zettel haben. Aber wenn ich fit war, habe ich in den vergangenen Jahren eigentlich auch immer gespielt. Das zeigt, dass ich ein ganz ordentliches Standing beim Trainerteam habe“, sagt der gebürtige Hamburger. Mit seiner Rolle als Verschiebemasse innerhalb des Teams kann er daher auch recht gut leben. „Es hat alles Vor- und Nachteile. Einerseits habe ich nicht wirklich die Möglichkeit, mich auf einer bestimmten Position fest zu spielen, anderer kann ich aufgrund meiner Flexibilität fast überall eingesetzt werden“, beschreibt er treffend seine Situation.

Verpatzte Generalprobe gegen FC Sevilla

Wie zuletzt bei der Generalprobe gegen den FC Sevilla (1:2) wird er aller Voraussicht auch in Stuttgart wieder auf der linken Außenbahn aufgeboten mit dem Auftrag, Außenverteidiger Daniel Buballa in der Defensive zu unterstützen, aber auch selbst Nadelstiche nach vorn zu setzen. Auf diese Weise bereitete Kalla im Testspiel gegen Dortmund (2:3) den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Sturmtalent Nico Empen vor.

Insgesamt neun Testspiele hat St. Pauli im Rahmen seiner Sommervorbereitung bestritten und nur vier davon gewonnen. „Wir haben aber auch gegen viele starke Gegner gespielt. In der Regel haben wir dabei gar nicht so schlecht ausgesehen, auch wenn die Ergebnisse nicht immer gestimmt haben. Es sollte uns aber Mut machen, wie wir aufgetreten sind“, sagt Kalla. „Wenn man in der Vorbereitung nur gegen Teams spielt, gegen die man zweistellig gewinnt, kann man seine Schwächen nicht erkennen.“

Der Tatsache, dass sein Team zum Auftakt der neuen Saison gleich beim prominentesten und am höchsten eingeschätzten Team der Liga, dem Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart, antreten muss, gewinnt Jan-Philipp Kalla vor allem Positives ab. „Es geht direkt am ersten Spieltag zur Sache. Etwas Schöneres gibt es nicht, zumal das Stadion auch sehr gut besetzt sein wird.“, sagt Kalla, der auch weiter nach Sören Gonther und neben Lasse Sobiech als einer der Kapitäne vorgesehen ist.