Hamburg. St. Paulis neues Sturmtalent hatte zuletzt viel Pech. Hilfe bei der Integration bekommt Ducksch von einem Trio, das er bestens kennt.

Die ersten kleinen Tücken seiner neuen Heimatstadt hat Marvin Ducksch bereits vernommen. „Es ist gar nicht so leicht, in Hamburg eine Wohnung zu finden. Noch lebe ich im Hotel“, sagte der neue Stürmer des FC St. Pauli, der sich abseits der Suche nach einer Bleibe bestens bei seinem neuen Arbeitgeber eingelebt hat.

Hilfe bei der Integration bekommt der 22-Jährige, der von Borussia Dortmund ans Millerntor gewechselt ist, von einem Trio, das er bestens aus seiner Vergangenheit kennt. Mit Marc Hornschuh, Lasse Sobiech und Jeremy Du­dziak verbrachte Ducksch viel Zeit im Nachwuchs des BVB. Da überrascht es nicht, dass die drei Ex-Dortmunder Ducksch unter ihre Fittiche genommen haben. „Ich habe mich vor meinem Wechsel bei den Jungs natürlich über St. Pauli informiert. Die drei helfen mir ungemein, mich hier zurechtzufinden, sie zeigen mir alles. Das ist echt eine große Hilfe“, sagte das Top-Talent, das keinen Hehl daraus macht, wie dankbar es ist, nun beim FC St. Pauli im Profibereich Fuß fassen zu können. „Für mich ist das hier eine zweite Chance. Ich hatte in meiner jungen Karriere viel Pech. Ich bin umso glücklicher, dass mich ein Verein wie St. Pauli mit meiner Vorgeschichte überhaupt genommen hat“, sagte der ehemalige Junioren-Nationalspieler, der auf dem Transfermarkt durchaus umworben war.

In der Tat verlief die Laufbahn des Mannes, dem viele Experten eine große Karriere prognostiziert hatten, bislang eher wellenförmig. In Dortmund hatte Trainer Jürgen Klopp intensiv mit Ducksch gearbeitet. Am 3. August 2013 feierte der Stürmer im DFB-Pokal gegen den SV Wilhelmshaven sein Profidebüt, bei dem er prompt sein erstes Tor erzielen konnte. „Unter Klopp habe ich sehr viel gelernt. Er hat viel von mir gehalten, sehr oft mit mir gesprochen. Schade, dass er dann nach Liverpool gegangen ist“, sagte Ducksch.

Dass er den endgültigen Durchbruch beim BVB nicht schaffte, lag vor allem auch an seiner Verletzungsanfälligkeit. Drei Mittelfußbrüche warfen das Sturmtalent immer wieder zurück. Eine Belastung – körperlich, und vor allem mental. Auch beim SC Paderborn, wo er eine Saison auf Leihbasis verbrachte, verbaute ihm der eigene Körper die Chance, sich im Profifußball zu etablieren. „Ich war einfach nur froh, dass keine Krankheit hinter den häufigen Brüchen steckte und es wirklich nur Pech war. So etwas passiert halt im Fußball. Jetzt will ich einfach nur gesund bleiben“, sagte Ducksch.

Zumindest am Mittwoch blieb dieser Wunsch unerfüllt. Aufgrund von muskulären Oberschenkelproblemen musste Ducksch mit dem Training aussetzen. Wenn er es positiv sieht, hatte er so mal wieder etwas Zeit, sich nach einer passenden Wohnung in Hamburg umzusehen.