Hamburg. Bouhaddouz übernimmt Rzatkowskis „Elf“. Der FC St. Pauli wird mit einer neuen Rolle in die anstehende Saison gehen.

An diesem Montagmorgen wird sich von rund neun Uhr an der Parkplatz vor dem Trainingszentrum des FC St. Pauli wieder deutlich stärker füllen als in den vergangenen fünf Wochen. Spätestens um 9.30 Uhr müssen die Zweitliga-Profis des Kiezclubs sich im weißen Funktionsgebäude für den Trainingsauftakt der Saison 2016/17 eingefunden haben, um von Cheftrainer Ewald Lienen und Sportchef Thomas Meggle begrüßt zu werden. Auch Präsident Oke Göttlich wird vor Ort sein, auf eine formelle Ansprache an die Mannschaft aber verzichten.

Auf dem Parkplatz werden allerdings einige markante Fahrzeuge fehlen, an die sich die Trainingskiebitze in den vergangenen Jahren gewöhnt hatten – etwa der silberne Audi TT von Marc Rzatkowski, der weiße Golf GTI von Lennart Thy, der ebenfalls weiße Range Rover von John Verhoek und der mattgraue Audi A3 von Sebastian Maier. Dieses Quartett sowie Enis Alushi, Okan Kurt, Andrej Startsev und Yannick Deichmann haben den Club bekanntlich in der Sommerpause verlassen.

Interessant für die regelmäßigen Beobachter aber wird es sein, mit ­welchen Gefährten die fünf bisher feststehenden Neuzugänge zu den Übungseinheiten kommen. Bekannt ist seit Sonntag auf jeden Fall, welche Rückennummern sie in der anstehenden Saison tragen werden. So wird der vom SC Freiburg gekommene rechte Außenverteidiger Vegar Eggen Hedenstad ebenso wie bei seinem bisherigen Club die zuletzt bei St. Pauli aber nicht vergebene „2“ tragen. Der Norweger hatte am Tag vor dem Trainingsauftakt noch einen Grund zum Feiern. Er wurde am Sonntag 25 Jahre alt.

Der aus Düsseldorf gekommene Rückkehrer und Defensiv-Allrounder Christopher Avevor bekam die zuletzt ebenfalls freie „6“, während der neue Stürmer Aziz Bouhaddouz die „11“ von Marc Rzatkowski (RB Salzburg) übernimmt, aber ein deutlich größeres Trikot benötigt. Mittelfeld-Talent Richard Neudecker erhielt die „20“, die bis vor einem Jahr das Markenzeichen von Sebastian Schachten war. Angreifer Marvin Ducksch schließlich wird wie zuletzt bei Borussia Dortmunds U-23-Team und davor beim SC Paderborn die „34“ tragen. Von den Spielern, die schon in der vergangenen Saison für St. Pauli gespielt haben, gab es keinen Wunsch, die Trikotnummer zu wechseln. Nicht mehr zum Profikader gehört Davidson Eden, damit ist die „17“, Fabian Bolls frühere Nummer, wieder frei.

Gewandelt haben dürfte sich dagegen die Rolle, mit der St. Pauli in die neue Saison geht. „Wir werden zu den Gejagten gehören“, ahnt Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann angesichts des zuletzt erreichten vierten Platzes. Auch Kapitän Sören Gonther sagt: „Der Druck wird nach der guten Saison höher sein. Dem müssen und werden wir uns stellen.“ Er warnt aber vor zu hohen Erwartungen: „Wir haben mit dem vierten Platz das Maximum aus der Saison herausgeholt, was möglich war.“

St. Paulis Rückennummern der Zweitligasaison 2016/17: 1 Philipp Heerwagen, 2 Vegar Eggen Hedenstad, 3 Lasse Sobiech, 4 Philipp Ziereis, 5 Joel Keller, 6 Christopher Avevor, 7 Bernd Nehrig, 8 Jeremy Dudziak, 9 Fabrice- Jean „Fafa“ Picault, 10 Christopher Buchtmann, 11 Aziz Bouhaddouz, 13 Ryo Miyaichi, 15 Daniel Buballa, 16. Marc Hornschuh, 20 Richard Neudecker, 24 Nico Empen, 25 Dennis Rosin, 26 Sören Gonther, 27 Jan-Philipp Kalla, 28 Waldemar Sobota, 30 Robin Himmelmann, 31 Maurice Litka, 33 Svend Brodersen, 34 Marvin Ducksch, 37 Kyoungrok Choi.